Konjunktursignale der nächsten Tage
die nächste Woche steht im Zeichen des ifo Geschäftsklimas (am Freitag). Auch wenn in diesem Jahr schon mehrere „Allzeithochs“ gemeldet wurden, ist ein weiteres nicht ausgeschlossen. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone am Donnerstag werden auf hohem Niveau leicht zurück gehen. Interessant dürften auch die Protokolle der EZB-Sitzung vom 24.10. sein (ebenfalls am Donnerstag), hier wird sich zeigen, ob die Sitzung wirklich so harmonisch war wie es der Zentralbankchef auf der Pressekonferenz vermittelte. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier:2017-11-17 Wochenvorschau
Donnerstag: Die ersten drei Quartale hat die Wirtschaft in Euroland erfolgreich hinter sich gebracht und steuert für das Gesamtjahr 2017 auf das höchste Wachstum seit zehn Jahren zu. Dies dürften auch die Einkaufsmanagerindizes für den November unterstreichen. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Dienstleister als auch für den Teilindex der Industrie. An diesem Eindruck können auch leichte Rückgänge der Indizes nichts ändern. Insbesondere der Industrieindex scheint im Jahresverlauf von einer Stimmungsübertreibung geprägt zu sein. Er signalisierte bereits in den Vorquartalen unrealistisch hohe Zuwachsraten des Bruttoinlandsproduktes in Euroland.
Donnerstag: Auf der EZB-Pressekonferenz am 26. Oktober ist es Präsident Draghi gelungen, eine Drosselung der Wertpapierkäufe ab Anfang nächsten Jahres zu verkünden und trotzdem freundliche Marktreaktionen hervorzurufen. Ausschlaggebend hierfür waren Signale, die Politik der quantitativen Lockerung bei Bedarf noch lange fortzusetzen. Genau hieran kamen anschließend jedoch Zweifel auf. Medienberichten zufolge sollen wichtige Mitglieder des EZB-Rats dafür plädiert haben, sich in der Forward Guidance nicht zu stark auf zukünftige Wertpapierkäufe festzulegen. Die Zusammenfassung dieser Ratssitzung dürfte zeigen, dass über die Art der Verlängerung des Wertpapierkaufprogramms kontroverser diskutiert worden ist als von Präsident Draghi auf der Pressekonferenz suggeriert.
Freitag: Wenn die Stimmung auf einem Allzeithoch ist, dann ist es schwierig, noch eine weitere Verbesserung zu prognostizieren. Doch angesichts der guten Rahmenbedingungen bleibt eigentlich derzeit nichts anderes übrig. Die Weltwirtschaft befindet sich in einem Aufschwung, der zwar nicht so stark ist wie in der letzten Dekade, dafür aber ausgesprochen synchron verläuft. Insbesondere der europäische Heimatmarkt zeigt sich stark. Auch die Binnennachfrage ist robust. So klagen die Unternehmen derzeit nicht über Nachfragemangel, sondern vor allem über Engpässe – bei der Zulieferung, bei den Produktionskapazitäten und besonders bei Fachkräften. Somit erwarten wir auch im November einen Anstieg des deutschen ifo Geschäftsklimas.
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