Konjunktursignale der nächsten Tage
Eine ereignisreiche Woche steht an: Am Montag wird die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone (Economic Sentiment) für Dezember mit einem weiteren Anstieg gemeldet. Kräftig angestiegen sein, sollte auch die November-Produktion im deutsche produzierenden Gewerbe am Dienstag. Verhalten bleibt dagegen die Inflationsdynamik in den USA, die am Freitag veröffentlicht wird. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-01-05 Wochenvorschau
Montag: Das Wirtschaftsvertrauen (Economic Sentiment) in Euroland befindet sich bereits auf einem außerordentlich hohen Niveau. Im November erreichte es den höchsten Stand seit Oktober 2000. Der Index für den Teilbereich Industrie kletterte sogar auf ein neues Allzeithoch. Starke negative oder positive Impulse, die das Wirtschaftsvertrauen spürbar beeinflussen hätten können, gab es im Dezember nicht. Das Economic Sentiment für Euroland dürfte daher das Jahr 2017 auf seinem sehr hohen Niveau beendet haben. Ein neues Allzeithoch erwarten wir jedoch nicht. Denn die 114,6 Punkte vom November 2017 sind doch noch ein Stückweit vom bisherigen Allzeithoch vom Mai 2000 von 119,0 Punkten entfernt.
Dienstag: Der Oktober brachte mit einem Rückgang der Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe um 1,4 % im Vormonatsvergleich (mom) ein heftige Enttäuschung. Die Hauptursache hierfür dürfte bei den Produktionsausfällen durch ungewöhnlich viele Brückentage gelegen haben. Allein das spricht schon für eine entsprechende Gegenbewegung im November. Darüber hinaus zeigt sich die Auftragslage der Industrie derzeit ausgesprochen gut: drei Monate mit ordentlichen bis sehr starken Anstiegen sowie die Perspektive auf ein weiteres Plus im November. Letzteres ist weitgehend konjunkturell bedingt, aber wohl auch die Folge von Großaufträgen, u.a. für Airbus. Alles in allem sollte die Produktion im produzierenden Gewerbe im November spürbar zugelegt haben.
Freitag: In den USA zeichnen sich weiterhin keine nennenswerten Inflationsgefahren ab, und das trotz der faktischen Vollbeschäftigung und einer auch ansonsten hohen Kapazitätsauslastung der Volkswirtschaft. Im Dezember dürften die Verbraucherpreise nach dem kräftigen Anstieg im Vormonat nur um 0,1 % im Vormonatsvergleich angestiegen sein. Der wichtigste Grund für die schwache Entwicklung waren die Energiepreise, die im Vormonatsgleich ein Minus aufgewiesen haben sollten. Dagegen rechnen wir bei der Bekleidungskomponente mit einem satten Plus nach dem ungewöhnlich ausgeprägten Rückgang im November. Insgesamt sollte damit die Inflationsrate im Dezember bei 2,1 % gelegen haben. In der Abgrenzung ohne Energie und Lebensmittel (Kernrate) betrug die Jahresveränderungsrate weiterhin magere 1,7 %.
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