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Konjunktursignale der nächsten Tage

19. Januar 2018

Diese Woche stehen der deutsche ifo Index und die Europäische Zentralbank im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-01-19 Wochenvorschau

Donnerstag: Auf hohen Gipfeln ist die Luft sehr dünn, und in der Nähe eines solchen befindet sich die Stimmung der deutschen Wirtschaft. Sehr schwer fällt jeder weitere Schritt und nur sehr langsam geht es weiter in Richtung des Gipfels. Die aktuelle Konjunkturlage ist prächtig: Seit dem Spätsommer letzten Jahres übertreffen die Konjunkturindikatoren in Europa, aber auch weltweit, immer wieder die Erwartungen. Lange Lieferzeiten, schwierige Personalsuche und enger werdende Produktionskapazitäten zeigen, wie viel Druck im Kessel der deutschen Volkswirtschaft herrscht. Wir erwarten daher im Januar eine Seitwärtsbewegung des ifo Geschäftsklimas auf dem erreichten hohen Niveau. Im Januar wird zudem die jüngste Kapazitätsauslastung veröffentlicht. Die sollte man sich anschauen.

Donnerstag: Die Finanzmärkte stellen sich darauf ein, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe bis Ende des Jahres auslaufen lässt und schon kurz darauf mit Leitzinserhöhungen beginnt. In Futures eingepreiste Geldmarktsätze sind gestiegen und der Euro hat weiter aufgewertet. Zuletzt zeigten sich einige Ratsmitglieder jedoch bemüht, die Markterwartungen wieder zu dämpfen. Wir gehen davon aus, dass die EZB bei dieser Ratssitzung die zentralen Elemente ihrer Forward Guidance noch unverändert lassen wird. Auf der Pressekonferenz könnte Präsident Draghi seine Zuhörer jedoch darauf vorbereiten, dass die EZB ihre Aussagen zu zukünftigen Wertpapierkäufen und Leitzinsen in den nächsten Monaten schrittweise anpassen könnte, ohne dass dies einen abrupten Kurswechsel der Geldpolitik signalisieren soll.

Freitag: Die US-Wirtschaft hat sich auch im Schlussquartal von 2017 gut entwickeln können. Die bislang vorliegenden Informationen deuten an, dass das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zum dritten Mal in Folge im Bereich von 3 % (annualisierte Quartalsveränderungsrate) liegen dürfte. Zudem ist die Wachstumszusammensetzung weiterhin gut. So werden vor allem die Unternehmensinvestitionen relativ kräftig angestiegen sein. Dies ist förderlich für die zukünftige Produktivitätsentwicklung und damit letztlich für die Lohn- und Einkommensentwicklung der privaten Haushalte. Nicht alle Teilaggregate werden im vierten Quartal einen positiven Wachstumsbeitrag geliefert haben. So dürften die Investitionen im Gewerbebau zum zweiten Mal in Folge gesunken sein und auch der Außenhandel stellte eine Belastung dar.

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