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Konjunktursignale der nächsten Tage

9. Februar 2018

Diese Woche stehen die US-Verbraucherpreise und das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-02-09 Wochenvorschau

Mittwoch: In den vergangenen zwei Jahren hat sich das japanische Bruttoinlandsprodukt erstaunlich gut entwickelt. Die bisherige Serie von sieben Quartalen in Folge mit Anstiegen des Bruttoinlandsprodukts ist historisch einmalig für Japan. Allerdings beginnt die japanische Statistik auch erst Mitte der Neunzigerjahre. Für das vierte Quartal 2017 dürfte nun sogar der achte Anstieg in Folge gemeldet werden. Allerdings sorgt der Außenhandel, wegen eines starken Importanstiegs, für eine Wachstumsverlangsamung. Hingegen deuten die Einzelhandels­umsätze an, dass die privaten Konsumausgaben nach einer Schrumpfung im dritten Quartal nun wieder zugelegt haben. Für die Unternehmensinvestitionen erwarten wir ebenfalls eine positive Entwicklung.

Mittwoch: Eigentlich dürfte die Veröffentlichung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal kein Hingucker mehr sein, denn das Statistische Bundesamt hat die Jahreszahl 2017 schon veröffentlicht und auf der Pressekonferenz das Wachstum im vierten Quartal mit ½ % im Vorquartalsvergleich beziffert. Da diese Rate allerdings auf ¼ Prozentpunkt gerundet ist, umfasst sie den Bereich zwischen 0,375 % und 0,625 %. Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturindikatoren waren ganz gut, sodass wir mit einem Anstieg des BIP um 0,6 % rechnen. Enttäuschend dürften dabei der private Konsum und die Bauinvestitionen gewesen sein. Auf der Habenseite schlägt insbesondere eine gute Exportentwicklung zu Buche.

Mittwoch: Die jüngste Entwicklung an den Aktienmärkten hat gezeigt, dass es zurzeit ein bestimmendes Angstthema für die Kapitalmarktteilnehmer gibt: die US-Inflation. Im Januar dürften die US-Verbraucherpreise zwar gegenüber dem Vormonat relativ kräftig angestiegen sein. Hierfür sind aber die Energiepreise hauptverantwortlich. Deren Anstieg ist allerdings geringer als vor einem Jahr, sodass die Inflationsrate im Vorjahresvergleich sogar von 2,1 % auf 1,9 % fallen sollte. Basiseffekte tragen dazu bei, dass auch die Inflationsrate ohne Lebensmittel und Energie im Vergleich zum Dezember von 1,8 % auf 1,7 % gesunken sein dürfte. Nichtsdestotrotz hat der jüngste US-Arbeitsmarktbericht gezeigt, dass selbst kleine Überraschungen, die aus schwer prognostizierbaren Sondereffekten resultieren, zu größeren Marktverwerfungen führen können.

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