Startseite > Chefökonom > Konjunktursignale der nächsten Tage

Konjunktursignale der nächsten Tage

24. Februar 2018

Diese Woche stehen die Preisentwicklungen in Euroland und den USA im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-02-23 Wochenvorschau

Mittwoch: Die Importpreise zeigen immer deutlicher an, dass die Euro-Aufwertung einen dämpfenden Einfluss auf die Inflation im Euroraum haben sollte. Allerdings dürfte dieser auch im Februar noch nicht in den Verbraucherpreisen zum Ausdruck kommen. Denn bei Industriegütern wie etwa Bekleidung, die besonders anfällig für Wechselkurseinflüsse sind, sprechen Basiseffekte vorerst gegen ein Nachlassen der Teuerung. Deshalb erwarten wir eine unveränderte Kerninflation von 1,0 %. Zudem sind die Preise von Benzin, Diesel und Heizöl in diesem Monat gesunken, und bei saisonalen Nahrungsmitteln dürften die Anstiege geringer ausgefallen sein als im Vorjahr. In der Summe erwarten wir eine Gesamtinflationsrate von 1,2 %.

Mittwoch: Jerome Powell darf erstmals als neuer Fed-Chef dem Bankenausschuss des Senats Rede und Antwort stehen. Das übliche halbjährlich stattfindende und etwa zwei Stunden dauernde Treffen war in den vergangenen Jahren für seine Amtsvorgängerin Janet Yellen oftmals keine angenehme Veranstaltung. Powell wurde allerdings mit einer breiten Senatsmehrheit in sein Amt gewählt, sodass er vermutlich weniger stark unter Beschuss steht. Trotz zuletzt turbulenter Aktienmärkte haben in den vergangenen Wochen die Spekulationen an den Finanzmärkten darüber zugenommen, dass die Fed in diesem Jahr nicht nur drei-, sondern sogar viermal ihr Leitzinsintervall anheben könnte. Jegliche Hinweise Powells, die diese Spekulationen unterstützen, dürften an den US-Rentenmärkten entsprechende Renditesteigerungen auslösen.

Donnerstag: Aus Sicht der Fed ist der Deflator der privaten Konsumausgaben das wichtigste Inflationsmaß. Da auf kurze Sicht starke Schwankungen in den Bereichen Lebensmittel und Energie die Interpretation erschweren, verweisen die FOMC-Mitglieder auf die Entwicklung der sogenannten Kernrate, also ohne Lebensmittel und Energie. Bereits bekannt ist, dass die Verbraucherpreise in den USA nach dieser statistischen Abgrenzung im Januar überraschend deutlich um knapp 0,4 % gegenüber dem Vormonat angestiegen sind. Aufgrund unterschiedlicher Gewichtungen von Teilbereichen deutet sich für den Deflator der privaten Konsumausgaben ein geringer Anstieg um 0,3 % gegenüber dem Vormonat an. Für die Jahresteuerung ergäbe sich hierdurch ein Anstieg von 1,5 % auf 1,6 %.

______________________________________________________________________________ www.dekabank.de

%d Bloggern gefällt das: