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Konjunktursignale der nächsten Tage

16. März 2018

Diese Woche stehen der Fed-Zinsentscheid und der deutsche ifo Index im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-03-16 Wochenvorschau

Mittwoch: Der erste Fed-Zinsentscheid unter dem Vorsitz von Jerome Powell dürfte erwartungsgemäß die nächste Leitzinserhöhung beinhalten. Dieser Zinsschritt ist kommunikativ seit Längerem vorbereitet worden. Die möglichen Änderungen im Statement sind vermutlich gering, aber sie versprechen durchaus Spannung. Angesichts zuletzt eher schwacher Konjunkturdaten können die FOMC-Mitglieder eigentlich nicht mehr von einer soliden Wirtschaftsentwicklung sprechen. Insbesondere die Konsumdynamik dürfte schwächer als in den Vorquartalen ausfallen. Bei den makroökonomischen Projektionen werden die FOMC-Mitglieder sehr wahrscheinlich am bisherigen Drei-Zins-schritt-Szenario für dieses Jahr festhalten. Der weitere Leitzinspfad könnte aber nach oben genommen werden.

Donnerstag: Die Stimmungsindikatoren der Unternehmen in Euroland haben sich seit dem Jahresanfang leicht verschlechtert. Das Niveau der Indikatoren bringt aber nach wie eine hervorragende Stimmung der Unternehmen zum Ausdruck. Dies gilt auch für den Einkaufsmanagerindex und seine zwei Teil-indizes für die Industrie und für die Dienstleister. Im März dürfte sich die Stimmungsnormalisierung fortsetzen und der Industrieindex als auch der Dienstleisterindex leicht zurückgehen. Eine spürbare konjunkturelle Abkühlung ist damit aber nicht verbunden. Neben der Stimmungsnormalisierung sind die vom US-Präsidenten angekündigten protektionistischen Maßnahmen eine Belastung für die Stimmung.

Donnerstag: Im vergangenen Monat war es soweit: Die ifo Geschäftserwartungen hatten zum dritten Mal in Folge nachgegeben und sind damit definitionsgemäß auf einen Abwärtstrend eingeschwenkt. In 85 % der Fälle zog dies auch einen Trendwechsel des ifo Geschäftsklimas nach sich. Allein dies ist schon ein Grund, im März mit einer zweiten Verschlechterung in Folge zu rechnen. Doch jenseits solcher statistischen Überlegungen sollten die jüngsten protektionistischen Maßnahmen des US-Präsidenten zu einer deutlich vorsichtigeren Einschätzung, insbesondere der Zukunft, führen. Die Erwartungskomponente der sentix-Umfrage bei Finanzmarktanalysten hat dies schon vorgemacht.

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