Konjunktursignale der nächsten Tage
Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China eskalieren weiter. Neben den schwachen Konjunkturindikatoren dürfte dies ein weiterer Grund für den Rückgang der sentix-Konjunkturerwartungen am Montag sein. Schwache Produktionsdaten kommen am Donnerstag auch aus der Eurozone. Zuvor sollte man aber zusammen mit der US-Notenbank Fed einen Blick auf die Inflationsdaten am Mittwoch werfen. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier:2018-04-06 Wochenvorschau
Montag: Schon im vergangenen Monat litt die Stimmung der Finanzmarktanalysten unter den Protektionismus-Drohungen des US-Präsidenten. Nachdem die Chinesen nun getreu dem biblischen „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ Gegenmaßnahmen verkündet haben, setzte Trump in der Nacht zum Freitag – dem Beginn der sentix-Umfrage –noch einen drauf: Wegen der unfairen Reaktion Chinas sollen weitere Zölle im Wert von 100 Mrd. US-Dollar geprüft werden. Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass dies den Finanzmarktanalysten nicht schmecken wird. Hinzu kommen schwache Konjunkturindikatoren aus Euroland, sodass ein weiterer Rückgang der sentix-Konjunkturerwartungen im April ausgemachte Sache sein sollte.
Mittwoch: Die US-Verbraucherpreise dürften im März gegenüber dem Vormonat energiepreisbedingt gesunken sein. Für die Kernrate, bei der die beiden Bereiche Energie und Lebensmittel außen vor gelassen werden, erwarten wir eine eher unauffällige Preisentwicklung. Die Jahresteuerung der Kernrate dürfte dennoch einen kleinen Sprung nach oben machen. Denn vor einem Jahr begann eine Serie von überraschend schwachen Preisdaten. So sorgte im März vergangenen Jahres insbesondere der Bereich Mobilfunktarife für eine geringere Preisdynamik. Dieser Sondereffekt fällt nun aus der Jahresveränderungsrate heraus, was zu einem Anstieg der Kernrate von 1,8 % auf 2,1 % geführt haben sollte.
Donnerstag: Die Industrie in Euroland ist schwach in das Jahr 2018 gestartet. Die Produktion sank im Januar im Vergleich zum Vormonat um 1,0 %. Allerdings war die Entwicklung geprägt durch einen außergewöhnlich starken Rückgang der Energieproduktion von 6,6 % im Vormonatsvergleich. Dies dürfte sich im Februar nicht fortgesetzt haben, und die Energieproduktion sollte zurück in die Spur gefunden haben. Dennoch wird sich die Industrieproduktion im Februar schwer getan haben, an die positive Entwicklung des vierten Quartals 2018 anzuknüpfen. Grund dafür ist die schwache Entwicklung in Deutschland. Damit klafft weiterhin eine große Lücke zwischen den euphorischen Stimmungsindikatoren und den harten Daten.
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