Konjunktursignale der nächsten Tage
Einmal rund um den Globus: Den Start bilden am Montag die US-Einzelhandelsumsätze. Am Dienstag meldet China als erstes Land die Bruttoinlandsproduktsdaten für das erste Quartal 2018. Nur ein paar Stunden später am gleichen Tag wird sich bei den ZEW-Konjunkturerwartungen zeigen, wie die Finanzmarktanalysten die jüngsten Konjunkturdaten und protektionistischen Vorstöße bewerten. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier:2018-04-13 Wochenvorschau
Montag: Wie stark schiebt die seit Anfang des Jahres geltende US-Steuersenkung den privaten Konsum? Die ersten beiden Monate der US-Einzelhandelsumsätze in diesem Jahr deuten nicht gerade auf eine Beschleunigung der Konsumdynamik hin. Dies verwundert umso mehr, als die Lohn- und Einkommensentwicklung durchaus kräftig gewesen ist. Wir gehen davon aus, dass im März die Umsatzentwicklung etwas stärker gewesen sein dürfte. Denn die Umsatzschwäche zuvor hängt auch mit der extrem starken Entwicklung der Monate September bis November des vergangenen Jahres zusammen. Es war also keine Konsumzurückhaltung, die zu der zeitlichen Schwäche führte, sondern eine Gegenbewegung nach überaus starken Vormonaten, die im Februar geendet haben dürfte.
Dienstag: Die chinesische Wirtschaft ist gut in das neue Jahr gestartet. Das BIP-Wachstum dürfte im ersten Quartal bei 6,8 % (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) gelegen haben, was einer unveränderten Dynamik gegenüber den beiden Vorquartalen entspräche. Das jährliche Wachstum der Industrieproduktion dürfte im März auf 6,5 % gefallen sein. Dies sehen wir jedoch lediglich als „Normalisierung“, nachdem in den ersten beiden Monaten des Jahres der Zuwachs bei hohen 7,2 % gelegen hatte. Auch beim Einzelhandelsumsatz erwarten wir einen leichten Rückgang der Dynamik auf 9,5 %. Insgesamt zeichnet sich die Wirtschaftsentwicklung weiterhin durch eine hohe Stabilität aus, die wir auch durch den sich verschärfenden Handelskonflikt mit den USA nicht ernsthaft gefährdet sehen.
Dienstag: Man muss schon in die Hochphase der Euro-Schuldenkrise zurückblicken, um eine Phase zu finden, in der die Konjunkturindikatoren in Europa so stark enttäuscht haben wie aktuell. Die Umfrageindikatoren kehren zurück zu mehr Realitätssinn. Was vor allem geschockt haben dürfte, waren die unerklärlich schwachen „harten“ Konjunkturindikatoren wie Außenhandel oder Einzelhandelsumsatz. Dies zusammen mit den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China sind der Stoff, aus dem sinkende Konjunkturerwartungen gemacht werden. Nach dem deutlichen Rückgang in der sentix-Umfrage erwarten wir nun für Deutschland eine weitere Korrektur der ZEW-Konjunktur-erwartungen im April.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de