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Konjunktursignale der nächsten Tage

6. Juli 2018

In der kommenden Woche werden die Verbraucherpreise in China und den USA als herausragende Ereignisse geführt. Für Deutschland stehen mit der ZEW-Umfrage erste Juli-Ergebnisse auf dem Plan. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-07-06 Wochenvorschau

Dienstag: Die chinesische Konjunktur kühlt sich etwas ab, und die mittelfristigen Risiken steigen angesichts des Handelskonflikts mit den USA. Vor diesem Hintergrund hat die chinesische Notenbank einen etwas expansiveren Kurs eingeschlagen sowie die Mindestreservesätze um 50 Basispunkte gesenkt. Sie kommt dabei nicht in Gefahr, ihr Ziel der Preisstabilität zu gefährden. Die Inflationsrate lag im Mai bei 1,8 % und damit deutlich unter dem Zielwert von 3 %. Die Nahrungsmittelpreise waren im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat mit einem Plus von 0,1 % fast unverändert, während die Kraftstoffpreise um 13,3 % höher lagen als vor einem Jahr. Für Juni erwarten wir einen leichten Anstieg der Inflationsrate auf 2,0 %.

Dienstag: In dieser Woche werden im Abstand von einem Tag gleich zwei Juli-Erhebungen durch die Finanzmarktanalysten veröffentlicht: Am Montag der sentix-Konjunkturindikator für Euroland und am Dienstag die ZEW-Konjunkturumfrage für Deutschland. Die Erwartungskomponenten beider Umfragen sind inzwischen auf einem niedrigen Niveau angekommen, von dem aus es, trotz der zu erwartenden „Kriegserklärungen“ im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt, nicht mehr allzu tief nach unten gehen sollte. Die immer noch hohen Niveaus der Lageindikatoren machen dagegen einen weiteren Rückgang (Normalisierung) der jeweiligen Lagekomponenten wahrscheinlich.

Donnerstag: In den USA nimmt die Inflation weiter Fahrt auf. Die Jahresteuerung der Verbraucherpreise dürfte im Juni auf 2,9 % angestiegen sein. Dies wäre die höchste Inflationsrate seit Februar 2012. Allerdings waren hierfür vor allem die Energiepreise verantwortlich, was aus geldpolitischer Sicht zunächst nicht weiter beunruhigend ist. Rechnet man die schwankungsanfälligen Bereiche Nahrungsmittel und Energie heraus, dann dürfte die Jahresteuerung mit 2,2 % auf dem Vormonatsniveau gelegen haben. Insbesondere ein negativer Rückpralleffekt im Bereich der Hotelübernachtungen dürfte einen stärkeren Anstieg verhindert haben. Insgesamt sollten die Preisdaten die FOMC-Mitglieder in ihrem Vorhaben bestätigen, die Leitzinsen weiterhin graduell zu erhöhen.

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