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Konjunktursignale der nächsten Tage

14. Juli 2018

Chinesische Bruttoinlandsproduktsdaten für das zweite Quartal, die britischen Verbraucherpreise und Unternehmensnachrichten aus den USA stehen in dieser Woche im Vordergrund. Darüber hinaus sind auch die Anhörungen zu den geplanten US-Zöllen von Interesse. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-07-13 Wochenvorschau

Montag: Trotz der jüngsten negativen Nachrichten aus China dürfte die Veröffentlichung der Daten zum realen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in China im zweiten Quartal zeigen, dass sich die Konjunktur robust entwickelt. Wir erwarten nur eine leichte Abschwächung von zuvor 6,8 % auf nunmehr 6,7 % im Vorjahresvergleich. Der Handelskonflikt mit den USA sollte noch nicht als Belastung zu Buche schlagen. Die Abschwächung ist nicht vom Exportsektor getrieben, sondern vor allem auf eine nachlassende Dynamik bei Konsum und Infrastrukturinvestitionen zurückzuführen. Darin spiegelt sich die restriktive Geldpolitik der vergangenen Quartale wider, die vor allem ein langsameres Wachstum des Schattenbankenmarktes zum Ziel hatte, nun aber wieder gelockert wird.

Mittwoch: Die Jahresänderungsrate der Verbraucherpreise im Vereinigten Königreich sollte im Juni nur leicht angezogen haben. Mindestens genauso wichtig für die Bank of England (BoE) sind aber der Arbeitsmarktbericht am Dienstag und die Einzelhandelszahlen am Donnerstag. Bislang deuten die Daten auf ein besseres zweites Quartal hin, was eine weitere Zinsanhebung wahrscheinlich macht. Der Arbeitsmarkt läuft gut, und schönes Wetter und die Fußball-WM-Erfolge dürften die Kauflaune der Briten unterstützt haben. Mit diesem Gesamtpaket bleibt die BoE auf Kurs für August. Angesichts der anhaltenden Brexit-Unsicherheit ist eine Zinsanhebung schon allein deshalb sinnvoll, um für den Krisenfall wieder Munition für eine geldpolitische Unterstützung im Köcher zu haben.

Montag-Freitag: Nach ihrem Auftakt am 13. Juli nimmt die Berichtssaison in den USA nun richtig Fahrt auf. Aus dem S&P 500-Index werden in der Woche vom 16.-20. Juli insgesamt 61 Unternehmen ihre Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen. Der Schwerpunkt der Berichterstattung liegt bei den Unternehmen aus der Finanzbranche (23 Werte), gefolgt von Industrieunternehmen (16 Werte). Mit Netflix berichtet gleich am Montag nach Börsenschluss ein wichtiger Wert aus dem Momentum-Technologieaktienbereich (FANG-Aktien), deren Ergebnisse in dieser Berichtssaison stark richtungsweisend für den Gesamtmarkt sein werden. In Europa starten mit Novartis, ASML, Unilever und ABB die ersten Unternehmen mit der Zahlenvorlage. Aus Deutschland berichtet am Donnerstag die SAP SE.

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