Konjunktursignale der nächsten Tage
Ein an wichtigen Konjunkturindikatoren ärmere Woche steht uns bevor. Neben den Verbraucherpreisen aus dem Vereinigten Königreich (Mittwoch) stehen der Zinsentscheid der Norwegischen Zentralbank (Donnerstag) und die europäischen Einkaufsmanagerindizes (Freitag) auf dem Programm. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-09-14 Wochenvorschau
Mittwoch: Im Vereinigten Königreich dürfte sich die Jahresänderungsrate der Verbraucherpreise im August leicht abgeschwächt haben. Die Effekte der Pfund-Abwertung nehmen immer weiter ab, und auch der Anstieg der Benzinpreise war in diesem Jahr etwas weniger stark als noch im Vorjahr. Für die Bank of England dürfte vor allem entscheidend sein, dass sich die Inflation grundsätzlich weiterhin in einem Abwärtstrend befindet und dass sie somit hinreichend Zeit hat, der Dinge zu harren, die im Brexit-Prozess auf das Vereinigte Königreich zukommen. Wir rechnen mit einer Pause im Zinsanhebungszyklus von rund einem Jahr, vorausgesetzt der erwartete geordnete Brexit materialisiert sich.
Donnerstag: Beim Zinsentscheid der Norges Bank steht im September die erste Zinserhöhung seit über sieben Jahren an. Die wirtschaftliche Erholung, die nicht nur dem höheren Ölpreis geschuldet ist, sondern auf einer breiten Basis steht, bringt langsam aber sicher Sorgen um Kapazitätsengpässe zum Vorschein. Die Jahresveränderungsrate der Verbraucherpreise stieg im August bereits auf 3,4 % an und liegt damit deutlich über dem Inflationsziel von 2 %. Unter anderem hatte sich die norwegische Krone schwächer entwickelt als erwartet. Vor diesem Hintergrund sollte die Norges Bank eine Anhebung von 25 Basispunkten auf ein Leitzinsniveau von 0,75 % vornehmen. Auch eine Anpassung des Leitzinspfades nach oben ist möglich.
Freitag: Die Wirtschaft in Euroland hat im ersten Halbjahr 2018 an Dynamik verloren. Zum Abschluss des dritten Quartals dürften die Stimmungsindikatoren keine Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität andeuten. Dazu gehören auch die Einkaufsmanagerindizes für den September. Dies gilt für den Teilindex der Dienstleister als auch für den Teilindex der Industrie. Die Unsicherheitsfaktoren für die Unternehmer sind nach wie vor zahlreich. Allerdings lassen die jüngsten gemäßigten Töne aus Italien zur geplanten Haushaltsentwicklung und die zunächst stabilisierte Lage in der Türkei keinen spürbaren Rückgang der Einkaufsmanagerindizes erwarten. Sie dürften vielmehr auch im September eine gute Stimmung bei den Unternehmen zum Ausdruck bringen.
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