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Konjunktursignale der nächsten Tage

21. Oktober 2018

Während im Vereinigten Königreich und in Japan schon die Bruttoinlandsproduktsdaten für das zweite Quartal mit Details bekanntgegeben werden (Freitag), kommen aus Deutschland erst noch die Juni-Werte für die Produktion (Dienstag). Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird erst in der Folgewoche ohne Details veröffentlicht. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-10-19 Wochenvorschau

Donnerstag: Die Unternehmensumfrage des ifo Instituts im Oktober könnte Antworten auf dringende Fragen liefern. In der letzten Umfrage kannten rund 80% der Befragten zum Zeitpunkt ihrer Antwort die weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China noch nicht. Wir erwarten, dass die Unternehmen mit einer Verringerung der Export- und Geschäftserwartungen reagieren. Zudem kann die Quartalsumfrage nach den Produktionsbehinderungen durch Fachkräftemangel wertvolle Hinweise darüber geben, ob sich die Verspannungen weiter abbauen. Die gestiegenen Lieferzeiten in der Einkaufsmanagerbefragung würde dies nahelegen. Insgesamt erwarten wir einen Rückgang des ifo Geschäftsklimas.

Donnerstag: Auf der Pressekonferenz zu dieser EZB-Ratssitzung dürfte Präsident Draghi bestätigen, dass die im September vorgestellten makroökonomischen Projektionen unverändert gültig sind und die Risiken für das Wirtschaftswachstum weiterhin als ausgeglichen angesehen werden. Er dürfte aber auch erneut hervorheben, dass die geldpolitische Normalisierung langsam und datenabhängig erfolgen wird. Ein weiteres wichtiges Thema dieser Sitzung könnte die Wiederanlage von Rückflüssen aus fällig werdenden Anleihen in den Beständen des Eurosystems werden. Wir gehen davon aus, dass die Regeln für die Reinvestitionen nicht wesentlich gelockert werden und insbesondere keine systematische Übergewichtung längerer Laufzeiten beabsichtigt wird.

Freitag: Die US-Wirtschaft ist vermutlich auch im dritten Quartal relativ kräftig gewachsen: Wir erwarten einen auf das Gesamtjahr hochgerechneten Quartalsanstieg des Bruttoinlandsprodukts um 3,5 %. Ähnlich wie im Vorquartal dürften sowohl die privaten Konsumausgaben als auch die Unternehmensinvestitionen angestiegen sein. Zudem rechnen wir mit dem dritten Rückgang der Wohnungsbauinvestitionen in Folge. Im Gegensatz zum Vorquartal dürften nun die Lagerinvestitionen wieder geschoben haben. Hingegen hatte im zweiten Quartal der Außenhandel noch einen positiven Wachstumsbeitrag geliefert, dem nun ein negativer folgen dürfte. Insgesamt gehen wir nicht davon aus, dass die hohe Wachstumsdynamik dieses Sommerhalbjahres in diesem Maße weiter anhalten wird.

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