Konjunktursignale der nächsten Tage
Das Wachstum des Eurozonen-Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal wird am Dienstag im Zentrum des Interesses stehen. Am Mittwoch folgen Inflationsdaten aus der Eurozone und am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-10-26 Wochenvorschau
Dienstag: Die europäische Wirtschaft erreichte im zweiten Quartal 2018 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 %. Nicht nur die Stimmungsindikatoren deuten auf eine vergleichbare Wachstumsgeschwindigkeit in Euroland im dritten Quartal hin. Allerdings dürfte die Länderzusammensetzung wichtige Unterschiede aufweisen. Während Frankreich vor allem durch viele Streiks und Proteste beim Wachstum im zweiten Quartal enttäuscht hat, ist es nun im dritten Quartal die deutsche Wirtschaft, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein dürfte. Unter den vier großen EWU-Ländern ist für Deutschland mit dem geringsten Wachstum zu rechnen. Vor allem die Probleme in der Autoindustrie haben die wirtschaftliche Dynamik ausgebremst.
Mittwoch: Wir gehen davon aus, dass die Inflation im Euroraum im Oktober nochmals leicht auf 2,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat zugenommen hat. Gespeist wird die Teuerung zum einen vom starken Anstieg des Ölpreises, der sich in den Verbraucherpreisen vor allem bei Heizöl, aber auch bei Diesel und Benzin bemerkbar macht. Zum anderen rechnen wir mit einer wieder etwas höheren Kerninflation von 1,0 %. Vor Jahresfrist war der Preisauftrieb außergewöhnlich schwach, sodass Basiseffekte bei der Kernrate den Weg nach oben nun vergleichsweise leicht machen. Die seit Jahresanfang etwas stärker steigenden Löhne sowie die Erwartung höherer Absatzpreise, die die Unternehmen in verschiedenen Umfragen äußern, dürften für den notwendigen Schub sorgen.
Freitag: Langsam deuten sich die ersten Ermüdungserscheinungen an: Der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober dürfte bestätigen, dass sich die Wirtschaft weiterhin auf einem robusten Wachstumspfad befindet. Allerdings deuten die bislang für diesen Monat vorliegenden Frühindikatoren eine leichte Verlangsamung des Expansionstempos an. Darüber hinaus wirbeln verschiedene Hurrikane durch die Makrodaten: So wurde der Beschäftigungsaufbau im September durch Hurrikan „Florence“ beeinträchtig, während im Oktober Hurrikan „Michael“ folgte. Der sonst übliche positive Nachholeffekt verschiebt sich demnach auf November. Die Arbeitslosenquote dürfte nach dem Rückgang im Vormonat nun bei 3,7 % verharren.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de