Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen die deutsche Nettoproduktion und die US-Wahlen im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-11-02 Wochenvorschau
Dienstag: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch finden in den USA die Wahlen zum 116. Kongress statt. Da hierbei nicht der Präsident gewählt wird, spricht man auch von Zwischenwahlen. Alle 435 Sitze des Repräsentantenhauses werden neu vergeben und 35 der insgesamt 100 Abgeordnetenplätze des Senats stehen zur Wahl. Üblicherweise verliert die Partei eines zwei Jahre zuvor neu in das Amt gewählten US-Präsidenten bei diesen Zwischenwahlen. Hiermit ist auch bei dieser Wahl zu rechnen: Vermutlich wird hierdurch die Demokratische Partei im Repräsentantenhaus eine Mehrheit zurückgewinnen können, während im Senat die Republikaner ihre knappe Mehrheit wohl werden verteidigen können.
Mittwoch: Das dritte Quartal wird in Deutschland außergewöhnlich enttäuschend ausgefallen sein. Maßgeblich dazu hat die Automobilindustrie beigetragen, die es nicht geschafft hat, rechtzeitig ihre Fahrzeugtypen nach dem neuen WLTP-Prüfver-fahren auf Emissionen und Verbrauch zertifizieren zu lassen. Produktionsdrosselungen und Produktion auf Halde bestimmen das Bild seit einigen Monaten. Auch im September dürfte sich das nicht geändert haben. So lagen die Pkw-Zulassungen um 30,5 % unter dem Vorjahresniveau, besonders ausgeprägt war die Schwäche im VW-Konzern. Wir erwarten daher im September einen weiteren Rückgang der Industrieproduktion, der von der Bauproduktion nur mühsam in Schach gehalten werden kann. Insgesamt sinkt die Produktion im produzierenden Gewerbe.
Freitag: Das Bruttoinlandsprodukt in UK dürfte im dritten Quartal deutlich zugelegt haben. Grund hierfür sind vor allem noch die Sommermonate, die die Briten in Kauflaune versetzt haben. Gegen Ende des Quartals rückten allerdings erneut die Brexit-Sorgen in den Vordergrund. Vor allem den Unternehmen vermiest die anhaltende Unsicherheit die Investitionslaune. Für positive Impulse sorgen vorrangig die Konsumenten, bei denen sich die hohe Auslastung am Arbeitsmarkt zunehmend auch im Portemonnaie bemerkbar macht. Insgesamt bleiben die Wachstumsaussichten für UK aber moderat. Denn die Investitionszurückhaltung trübt den Ausblick auf längere Sicht ein, auch wenn eine Einigung auf einen Deal deutlich Aufholeffekte nach sich ziehen könnte.
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