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Konjunktursignale der nächsten Tage

11. November 2018

Diese Woche stehen das deutsche und das japanische BIP im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-11-09 Wochenvorschau

Mittwoch: Das japanische Bruttoinlandsprodukt ist vermutlich im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Es wäre bereits das zweite Mal in diesem Jahr nach einer vorhergehenden (für japanische Verhältnisse ungewöhnlich langen) Expansionsserie von acht Quartalen. Während die erste Schrumpfung zu Beginn des Jahres aus einem kurzzeitig schwächelnden privaten Konsum sowie einem negativen Wachstumsbeitrag von den Lagerinvestitionen resultiert hatte, dürften im dritten Quartal die Unternehmensinvestitionen und der Außenhandel zur Schrumpfung geführt haben. Zwar erwarten wir einen Anstieg der privaten Konsumausgaben, aber monatliche Konsumdaten deuten an, dass dieser Anstieg nur sehr gering ausfallen dürfte.

Mittwoch: Die Umstellung auf das neue WLTP-Prüfverfahren (auf realistischere Verbrauchs- und Emissionswerte) für die Zulassung von Pkw verursacht nicht nur Probleme bei den Automobilherstellern, sondern ist auch gesamtwirtschaftlich zu spüren. Sichtbar dürfte das bei den Ausrüstungsinvestitionen (Firmenwagen), beim privaten Konsum (private Fahrzeuge) und auch beim Export (in die Eurozone) werden. Wir erwarten daher einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal um 0,2 % im Vergleich zum Vorquartal. Die große Unbekannte ist der Lageraufbau. Der schwachen Nachfrage vor der Umstellung ist nicht nur mit Produktionsdrosselungen, sondern auch mit Produktion auf Halde begegnet worden.

Mittwoch: Die US-Verbraucherpreise dürften im Oktober relativ kräftig gegenüber dem Vormonat angestiegen sein. Knapp die Hälfte des Anstiegs stammt allerdings von den volatilen Energiepreisen. Für die Mieten erwarten wir eine stärkere Entwicklung als im Vormonat. Die Preise im Bereich Bekleidung waren bereits im September kräftig angestiegen. Allerdings dürfte hier das Preisniveau nach den Sommerabschlägen immer noch nach unten verzerrt sein. Wir erwarten daher auch in diesem Bereich einen stärkeren Preisanstieg. Hiervon abgesehen dürfte die Preisentwicklung relativ unauffällig gewesen sein. Insgesamt sollten die Preisdaten bestätigen, dass sich die grundsätzliche Inflationsentwicklung im Zielbereich der Fed befindet.

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