Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen der chinesische Einkaufsmanagerindex und der deutsche ifo-Index im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-11-23 Wochenvorschau
Montag: Die Einkaufsmanagerindizes genauso wie die ZEW-Umfrage lassen für das deutsche ifo Geschäftsklima im November keine großen Hoffnungen aufkommen. Vor allem die Lageeinschätzung scheint sich einzutrüben. Besonders stark war diese den Einkaufsmanagern zufolge im Dienstleistungsbereich zurückgegangen. In der Industrie wurde über die Schwäche der Exportmärkte – allen voran Italien, China und die Türkei – geklagt. Angesichts der hohen politischen Unsicherheit infolge der Handelsstreitigkeiten, des Haushaltsstreits mit Italien und des immer näher rückenden Brexits dürften auch die Geschäftserwartungen gesunken sein. Alles in allem erwarten wir einen weiteren Rückgang des ifo Geschäftsklimas im November.
Freitag: Seit Jahresmitte ist der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in China um fast zwei Punkte gefallen. Hier schlugen inländische Faktoren ebenso zu Buche wie die Sorge vor einer Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA. Im November dürfte sich der Einkaufsmanagerindex stabilisiert haben, da das Niveau von knapp über 50 Punkten mit der von uns erwarteten Konjunkturdynamik korrespondiert. Gegenwärtig profitiert die Exportwirtschaft von vorgezogenen Bestellungen, um den befürchteten Zollerhöhungen in den USA zu Jahresbeginn zu entgehen. Die weiterhin solide Investitionstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe spricht dafür, dass die Geschäftsaussichten noch immer als solide eingeschätzt werden.
Freitag: Die Inflation im Euroraum dürfte im November nur geringfügig auf 2,1 % (im Vergleich zum Vorjahr) zurückgegangen sein. Zwar ist der Weltmarktpreis für Rohöl seit Anfang Oktober massiv gesunken. Bei den Verbrauchern hat sich dies bislang jedoch erst in geringem Ausmaß bemerkbar gemacht. Speziell in Deutschland sind die Preise von Benzin, Diesel und vor allem Heizöl noch bis in den November hinein geklettert und haben erst zur Monatsmitte den Weg nach unten angetreten. Die Kerninflation dürfte mit 1,1 % unverändert geblieben sein. Die zuletzt kaum noch gestiegenen Erzeuger- und Einfuhrpreise lassen den Verbraucherpreisen von Industriegütern wenig Spielraum nach oben. Demgegenüber nimmt der Preisauftrieb bei den Dienstleistungen in Folge steigender Löhne langsam zu.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de