Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen die deutsche Nettoproduktion und der US-Arbeitsmarkt im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2018-11-30 Wochenvorschau
Donnerstag: Nach dem massiven Rückgang des Ölpreises seit Anfang Oktober dürften sich die OPEC-Mitglieder eine Stabilisierung der Ölpreise zum Ziel dieses 175. Ministertreffens gesetzt haben. Dazu bedarf es einer Fördermengenkürzung, denn der globale Ölmarkt befindet sich im vierten Quartal im Angebotsüberschuss. Hierzu trägt auch die kräftige Ausweitung der US-Ölförderung bei, die von einem Rekordniveau zum nächsten eilt. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass der Bedarf an OPEC-Öl im kommenden Jahr um rund 1,5 Mio. Barrels pro Tag unter der aktuellen Produktion von 33,3 Mio. Barrels liegen wird. Eine Fördermengenkürzung seitens der OPEC in dieser Größenordnung wurde im Vorfeld diskutiert. Allerdings waren sich die Mitglieder nicht einig, wer zu welchen Teilen zu der Fördermengenkürzung beitragen soll.
Freitag: Seit Juli litt die deutsche Produktion im produzierenden Gewerbe unter den Problemen der Automobilindustrie bei der Zulassung der Fahrzeugtypen nach dem neuen WLTP-Prüfzyklus. Der Oktober brachte den ersten etwas größeren Anstieg der produzierten Stückzahlen. Dass die Produktion nicht sofort wieder in alte Höhen schnellt, liegt an zwei Entwicklungen: Erstens ist der Zulassungsprozess noch nicht abgeschlossen, zweitens werden zunächst die auf Halde produzierten Fahrzeuge verkauft, bevor die Fließbänder wieder mit voller Geschwindigkeit laufen. Die Industrieproduktion wird insgesamt leicht zulegen können, während die Bauproduktion die Entwicklung dämpft. Im produzierenden Gewerbe wird die Produktion insgesamt leicht zulegen.
Freitag: Der US-Arbeitsmarkt hat sich in diesem Jahr besser als erwartet entwickelt. Der durchschnittliche monatliche Beschäftigungsaufbau war mit gut 200.000 Stellen sogar noch höher als im vergangenen Jahr. Eine solche Beschleunigung in der zyklischen Spätphase eines Aufschwungs ist ungewöhnlich und dürfte auch mit den zu Jahresanfang verringerten Steuersätzen im Zusammenhang stehen. Die bisherigen Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt im November deuten jedoch eine Verlangsamung an. Diese muss sich nicht unmittelbar in einem einzelnen Monat widerspiegeln, aber die Beschäftigungsdynamik scheint sich nun perspektivisch abzuschwächen. Für November erwarten wir mit 180.000 Stellen einen etwas geringeren Beschäftigungsaufbau. Hingegen könnte die Arbeitslosenquote mit 3,6 % einen weiteren Tiefstand erreichen.
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