Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen der deutsche ZEW-Index und der EZB im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier:2018-12-07 Wochenvorschau
Dienstag: Die Börsianer erleben derzeit ein Wechselbad der Gefühle: Nach dem G20-Gipfel schienen zunächst die Sorgen vor einer Eskalation des Handelsstreits verflogen. Dann kamen irritierende Aussagen aus der US-Regierung und die Verhaftung einer hochrangigen Huawei-Managerin. Vordergründig geht es um einen Verstoß gegen die Iran-Sanktionen der USA. Letztlich reiht sich dies aber in eine Reihe von Gängelungen chinesischer High-Tech-Firmen ein. Und schon ist sie wieder da, die Angst vor dem Handelskonflikt. Zudem haben viele Konjunkturindikatoren negativ überrascht. All das sollte dazu führen, dass sich die ZEW-Lageeinschätzung und die ZEW-Konjunkturerwar-tungen für Deutschland im Dezember weiter eingetrübt haben.
Dienstag: Das britische Parlament soll am Dienstag über das EU-Austrittsabkommen abstimmen. Angesichts des zerstrittenen Parlaments, das z.B. auch den Verbleib im Binnenmarkt, ein zweites Referendum und CETA diskutiert, könnte die Abstimmung verschoben werden. Sollte abgestimmt werden und der Deal durchfallen, muss innerhalb von 21 Tagen ein Plan B vorgestellt werden, auf den das Parlament nach entsprechender Abstimmung in dieser Woche Einfluss nehmen kann. Auch könnte der EuGH bereits am Montag einen unilateralen Rückzieher vom Brexit gestatten. Damit steigen die Chancen für einen Verbleib in der EU, aber voraussichtlich auch die Unterstützung für Mays Deal durch die Brexit-Befürworter, die sonst den Austritt in Gefahr sehen. Der EU-Gipfel folgt am Donnerstag/Freitag.
Donnerstag: Der EZB werden zu dieser Ratssitzung neue makroökonomische Projektionen ihres Mitarbeiterstabs vorliegen. Allein aufgrund des gesunkenen Ölpreises werden die EZB-Volkswirte die für das kommende Jahr erwartete Inflationsrate nach unten korrigieren müssen. Auch beim Wirtschaftswachstum ist mit leichten Abwärtsrevisionen zu rechnen, um dem enttäuschenden dritten Quartal Rechnung zu tragen. Darüber hinaus gehende Änderungen am Wachstumsausblick wären jedoch heikel, denn bis zuletzt haben Präsident Draghi und seine Ratskollegen von ausgeglichenen Risiken gesprochen. Finanzmarktteilnehmer dürften in diesem Fall davon ausgehen, dass sich auch die geldpolitischen Absichten der EZB geändert haben
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