Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen der deutsche ifo-Index und die EZB im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-01-18 wochenvorschau
Montag: Die konjunkturelle Dynamik in China hat sich im vierten Quartal weiter abgeschwächt. Nach unserer Prognose ist die Jahresveränderungsrate des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 % auf 6,3 % gesunken. Für das Gesamtjahr 2018 erwarten wir eine Zuwachsrate von 6,6 %, womit das Regierungsziel (6,5 %) leicht übertroffen worden wäre. Die Regierung hat bereits Schritte zur Konjunkturbelebung angekündigt: So werden Steuern gesenkt und Infrastrukturinvestitionen ausgeweitet. Die Maßnahmen sollen aber nach unserer Einschätzung lediglich verhindern, dass das Wirtschaftswachstum 2019 unter 6 % fällt. Eine moderate Wachstumsverlangsamung im laufenden Jahr erscheint für die Regierung akzeptabel.
Donnerstag: EZB-Präsident Draghi und andere Ratsmitglieder äußerten sich bis zuletzt verhalten optimistisch zur wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum. Trotz der Häufung schwächerer Konjunkturdaten spreche das fundamentale Umfeld für eine Fortsetzung des Aufschwungs. Vor diesem Hintergrund dürfte die EZB bei dieser Ratssitzung an ihren Aussagen zur zukünftigen Geldpolitik festhalten. Diese beinhalten, die Leitzinsen mindestens bis zum Sommer auf ihren derzeitigen Niveaus zu belassen und für einige Zeit darüber hinaus die Rückflüsse aus fällig werdenden Wertpapieren wiederanzulegen. Auf der Pressekonferenz dürfte Draghi erneut betonen, dass sich die EZB aufgrund der erhöhten makroökonomischen Unsicherheit nicht genauer auf einen bestimmten Kurs festlegen können.
Freitag: Sonderfaktoren wie die Zulassungsprobleme der Automobilindustrie oder das Niedrigwasser prägten das Bild und die Konjunktur in Deutschland im zweiten Halbjahr 2018. Doch zu Beginn des laufenden Jahres sollte sich die Lage hier entspannt haben. Die Zulassungen normalisieren sich, die Frachtschiffe fahren wieder. Damit sollte sich ein positiver Rückprall einstellen, der auch seinen Niederschlag in den Stimmungsindikatoren findet. Auf der Negativseite schlägt sich aber die zunehmende Nervosität hinsichtlich des Brexits nieder. Alles in allem erwarten wir keinen weiteren Rückgang des deutschen ifo Geschäftsklimas im Januar. Dabei dürfte sich die Einschätzung für die Geschäftslage verbessern, während die Einschätzung der Geschäftserwartungen weiter nach unten zeigt.
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