Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen der Brexit und die US-Fed im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-03-15 Wochenvorschau
Mittwoch: Eins ist mittlerweile sicher im Brexit-Prozess: Theresa May wird die EU um eine Verlängerung der Austrittsfrist über den 29. März hinaus bitten. Bis spätestens 20. März will die britische Regierung den May-Deal dem Parlament zur dritten Abstimmung vorlegen. Wird der Deal angenommen, strebt May eine Verschiebung des Austritts bis zum 30. Juni an, um die Brexit-Gesetzgebung und Ratifizierung abzuschließen. Andernfalls will sie um eine längere Verschiebung bitten, die eine Teilnahme an der Europawahl Ende Mai erfordern würde. Die Dauer der längeren Verschiebung sowie ihre Begründung sind noch zu klären. In dieser Zeit wären ein zweites Brexit-Referendum oder auch Neuwahlen möglich, die sogar zu einer kompletten Absage des Brexit führen könnten. Die Aussicht darauf erhöht die Chancen, dass die Austrittsbefürworter doch noch vor dem 29. März Mays Deal zustimmen.
Mittwoch: Der Fokus beim Zinsentscheid der Fed wird nicht auf dem – wohl unverändert bleibenden – Leitzinsintervall liegen, sondern auf den neuen Projektionen. Die derzeitigen Werte stammen vom Dezember 2018. Seither hat sich die Kommunikation der Fed deutlich verändert in Richtung einer abwartenden Geldpolitik. Bislang hatten die FOMC-Mitglieder bis Ende 2020 drei weitere Leitzinsschritte in Aussicht gestellt. Dies dürfte nun auf ein bis zwei Zinsschritte reduziert werden. Im Statement wird nun von einem (temporär) schwächeren Wachstumsumfeld gesprochen werden. Spannend bleibt die Frage, wann die Fed plant, ihre Politik der Bilanzreduzierung zu beenden. Denkbar ist, dass sie hierzu einen Zeitplan bekannt gibt.
Freitag: Im zweiten Halbjahr 2018 hat die Stimmungsverschlechterung in Europa zusätzlich Fahrt aufgenommen. Dies war vor allem durch nationale Sondereffekte verursacht. Diese laufen nun langsam aus. Insbesondere der starke negative Stimmungseffekt durch die „Gelbwesten-Proteste“ in Frankreich ist dabei sich aufzulösen und es zeichnet sich eine Bodenbildung ab. Dies dürften auch die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes in Euroland für den März zum Ausdruck bringen. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Industrie als auch für den Teilindex der Dienstleister. Spürbare Verbesserungen der Einkaufsmanagerindizes werden aber von den nach wie vor vorhandenen Belastungen durch die Abschwächung des Welthandels und durch die Unsicherheit um den Brexit erschwert.
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