Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen der Brexit und die EZB im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-04-05 Wochenvorschau
Mittwoch: Für die EZB-Ratssitzung im April erwarten wir keine konkreten Entscheidungen, wohl aber Wasserstandsmeldungen zu wichtigen geldpolitischen Fragestellungen. Verschiedene Ratsmitglieder haben argumentiert, dass sich die Konditionen der neuen Refinanzierungsgeschäfte TLTRO-III am wirtschaftlichen Ausblick orientieren sollten. Eine Entscheidung hierüber bietet sich daher erst für den Juni an, da dann auch neue makroökonomische Projektionen vorliegen. Ein gestaffelter Einlagensatz dürfte auf der Pressekonferenz ebenfalls thematisiert werden. Unter den Ratsmitgliedern scheint jedoch noch keine einheitliche Meinung darüber zu bestehen, ob Maßnahmen zum Schutz der Bankenprofitabilität wirklich notwendig sind und ob ein gestaffelter Einlagensatz hierfür die beste Option darstellt.
Mittwoch: Der 12. April, das neue Datum für den Brexit, rückt näher. De Europäische Union erwartet beim Sondergipfel zum Brexit am 10. April eine Antwort vom Vereinigten Königreich, wie es den EU-Austrittsprozess weiterführen will. Wenn das britische Parlament seine bisherige Blockade überwindet und dem Austrittsabkommen zeitnah zustimmt, dann wäre eine kurze Brexit-Verschiebung bis zur Europawahl möglich. An einer Lösung dazu arbeitet die britische Regierung derzeit mit der Opposition zusammen. Sollte dies nicht gelingen, dann ist Premierministerin May vom britischen Parlament per Gesetz dazu verpflichtet worden, eine lange Brexit-Verschiebung zu beantragen, um einen No-Deal-Austritt zu verhindern. Das Parlament müsste sich dazu noch auf eine Begründung einigen.
Mittwoch: Die US-Verbraucherpreise dürften im März auffallend deutlich gegenüber dem Vormonat angestiegen sein. Wir erwarten den stärksten monatlichen Preisschub seit Januar 2018. Verantwortlich hierfür sind die oftmals volatilen Energiepreise. Lässt man diese, sowie die Nahrungsmittelpreise außen vor, dann dürfte die sogenannte Kernrate keine besonderen Auffälligkeiten zeigen: Nach dieser Abgrenzung erwarten wir einen Preiszuwachs um 0,2 %, wodurch die Jahresteuerungsrate mit 2,1 % auf ihrem Vormonatswert verharren sollte. Die Preisdaten dürften die FOMC-Mitglieder in ihrer aktuell geldpolitisch abwartenden Haltung bestätigen.
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