Konjunktursignale der nächsten Tage
Wie schwach war das chinesische Wachstum im ersten Quartal wirklich? Am Mittwoch wird die entsprechende Zahl veröffentlicht werden. Daneben stehen die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und der US-Einzelhandelsumsatz im Fokus (beide am Donnerstag). Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-04-12 Wochenvorschau
Mittwoch: Die Daten, die bislang für das erste Quartal vorliegen, zeichnen ein uneinheitliches Bild von der chinesischen Wirtschaft: Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe sind im Januar und Februar deutlich gefallen. Auch die Exporte waren rückläufig. Gleichzeitig zeigen die monatlichen Daten zu Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätzen und Anlageinvestitionen keine ausgeprägte Schwäche. Wir erwarten, dass das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal vom Dienstleistungssektor gestützt wurde und im Vergleich zum Vorjahr nur leicht von 6,4 % auf 6,3 % zurückgegangen ist. Der Anstieg der Kreditvergabe sowie die Steuersenkungen dürften dafür sorgen, dass sich das BIP-Wachstum auch im weiteren Jahresverlauf nur moderat abschwächt.
Donnerstag: Die unerwartete Schwäche der europäischen Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2018 lag vor allem an der exportorientierten Industrie. Neben der Verlangsamung des Welthandels waren es auch nationale Sonderfaktoren, die dazu beigetragen haben. Gestützt wurde die Konjunktur in Euroland durch die robuste Binnenwirtschaft. Es ist damit zu rechnen, dass diese Zweiteilung der europäischen Wirtschaft zunächst weiter anhält. Darauf dürften auch die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für den April hindeuten. Dies wird durch den markanten Unterschied zwischen dem Teilindex der Dienstleister und demjenigen der Industrie deutlich. Es zeichnet sich aber eine Bodenbildung ab, sodass gegenwärtig die Rezessionsgefahr für Euroland etwas abnimmt.
Donnerstag: Die US-Einzelhandelsumsätze dürften im März relativ kräftig gegenüber dem Vormonat angestiegen sein. Hierauf deuten starke Autoverkaufszahlen hin. Zudem sind die Benzinpreise im März saisonbereinigt überaus kräftig angestiegen. Auch in der engeren statistischen Abgrenzung erwarten wir einen überdurchschnittlichen Zuwachs. Dieser resultiert einerseits aus einer verhältnismäßig kräftigen Lohnentwicklung. Darüber hinaus haben sich die Einzelhandelsumsätze nach dem immer noch erklärungsbedürftigen Rücksetzer im Dezember vergangenen Jahres noch nicht vollständig wieder erholt. Es besteht daher etwas Nachholbedarf. Trotz dieses Schlussspurts dürfte der private Konsum im ersten Quartal insgesamt nur schwach angestiegen sein.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de