Kay Bourcarde und Karsten Herzmann: Die Scheinkrise – Warum es uns besser geht als je zuvor und wir dennoch das Gefühl haben zu scheitern
Nach der Lektüre von Die Scheinkrise kann man gar nicht anders, als sich verwundert die Augen zu reiben: Wie kann es sein, dass ganze Gesellschaften jahrzehntelang einem fundamentalen Irrtum über die Dynamik ihres Wirtschaftswachstums aufsitzen? Die Argumente, Statistiken und Zahlen, die die beiden Autoren in ihrem Buch heranziehen, sind bestechend klar und zeigen: Die Wirtschaftskraft der BRD ist nie exponentiell gewachsen und folglich gibt es keinen Grund anzunehmen, wir könnten auf lange Sicht stabile prozentuale Wachstumsraten erwarten. Doch wir tun es – und handeln uns mit dieser Erwartung einige schwerwiegende politische Probleme ein. Ein wichtiges Buch, das sich von anderen Werken zur Wachstumsfrage abhebt, indem es weniger ein Plädoyer für oder gegen Wirtschaftswachstum darstellt, sondern vielmehr die Wachstumsdebatte auf einer neuen, realistischeren Grundlage verhandeln will. Gut strukturiert, sprachlich präzise und anschaulich geschrieben ist es auch noch. Allen politisch interessierten Personen sowie Wachstumsbefürwortern und -kritikern sei dieses Buch empfohlen. go to abstract
Über die Autoren:
Kay Bourcarde leitet ein Referat im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz. Karsten Herzmann ist Verwaltungsrichter und Lehrstuhlvertreter an der Universität Osnabrück. Gemeinsam leiten sie das Institut für Wachstumsstudien.