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Konjunktursignale der nächsten Tage

5. Mai 2019

Diese Woche stehen die deutsche Nettoproduktion und die US-Verbraucherpreise im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-05-03 Wochenvorschau

Mittwoch: In den vergangenen sechs Monaten ist die deutsche Industrieproduktion nur einmal angestiegen, in diesem Jahr noch gar nicht. Das von uns erwartete leichte Plus der industriellen Erzeugung im März wird daher nicht ausreichen, einen abermaligen Rückgang im ersten Quartal zu vermeiden. Ganz anders sieht es im Baugewerbe aus. Dort dürfte ein weiterer Anstieg das ohnehin schon kräftige Quartalsplus nochmals nach oben schrauben. Unterm Strich sollte die Produktion im produzierenden Gewerbe im März damit leicht angestiegen sein. Damit wäre sie vier Mal in Folge nicht mehr geschrumpft.

Donnerstag: Die chinesischen Verbraucherpreise stiegen im März um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat an, was eine deutliche Beschleunigung gegenüber dem Februarwert (1,5 %) bedeutete. Wir erwarten, dass die Inflationsrate im April erneut höher gemeldet wird, allerdings sollte die Zunahme auf 2,4 % gering ausfallen. Der Anstieg im März war fast vollständig durch einen Basiseffekt zu erklären, weil die Preise im März des Vorjahres untypisch niedrig gelegen hatte. Trotz des Ölpreisanstiegs der vergangenen Monate halten wir das Risiko eines weiteren deutlichen Inflationsanstiegs für eher gering. Das Inflationsziel von 3 % für 2019, das als Höchstgrenze und nicht als Wunschwert interpretiert wird, sehen wir daher nicht in Gefahr, und die Geldpolitik kann auf ihrem eher expansiven Pfad bleiben.

Freitag: Die Inflationsrate der US-Verbraucherpreise lag zu Beginn des Jahres mit 1,5 % auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Insbesondere die Energiepreise waren hierfür maßgeblich verantwortlich. Im März erfolgte dann ebenfalls energiepreisbedingt der erste Anstieg, und im April dürfte sich die Entwicklung fortgesetzt haben. Lässt man Energie sowie Nahrungsmittelpreise außen vor, dann dürfte hier ein relativ unauffälliger monatlicher Preisanstieg erfolgen. Im Monat zuvor sorgte ein Sondereffekt im Bereich Bekleidung für eine gedämpfte Preisentwicklung. Mit einer Wiederholung rechnen wir für April nicht. Die Jahresteuerung dieser sogenannten Kernrate dürfte von 2,0 % auf 2,2 % ansteigen und damit weiterhin im Zielbereich der Fed liegen.

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