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Konjunktursignale der nächsten Tage

12. Mai 2019

Am Mittwoch ist die Stunde der Wahrheit. Wie schlecht war nun das Wirtschaftswachstum in Deutschland wirklich? Am Tag zuvor richtet sich der Blick der Finanzmarktanalysten im Rahmen der ZEW-Konjunkturerwartungen nach vorne in die nahe Zukunft. Aus den USA kommen schließlich noch – ebenfalls am Mittwoch – die neuesten Einzelhandelsumsätze. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-05-10 Wochenvorschau

Dienstag: Eigentlich standen die Zeichen auf Erholung der Stimmungsindikatoren. Der globale OECD-Frühindikator hat genauso nach oben gedreht wie das ifo Weltwirtschaftsklima. Gleichzeitig zeigte sich die deutsche Konjunktur im ersten Quartal stabiler als es mancher Frühindikator hat vermuten lassen. Und dann kam mal wieder Donald Trump. Mit der völlig unerwarteten Drohung, Zölle für chinesische Produkte zu erhöhen, rückt die Möglichkeit eines Handelskriegs wieder in den Vordergrund. In der Mai-Umfrage für die ZEW-Konjunktur-erwartungen könnte das aber noch eine untergeordnete Rolle gespielt haben.

Mittwoch: Deutschland hat die Kurve gekriegt. Nach Schrumpfung und Stagnation in den letzten beiden Quartalen des Jahres 2018, dürfte das Bruttoinlandsprodukt zu Jahresbeginn 2019 wieder normal angestiegen sein. Die Industrie bleibt weiterhin ein Bremsklotz, wenngleich sie sich wieder tapfer nach oben gearbeitet hat. Die belastenden Sonderfaktoren des letzten Jahres sind abgeklungen, doch nach wie vor läuft der globale Konjunkturmotor nicht rund. Dafür zeigt sich die Binnenkonjunktur umso stärker. Vor allem Konsum und Bauinvestitionen dürften das Wachstum angetrieben haben. Insgesamt dürfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,4 % im Vorquartalsvergleich zugelegt haben.

Mittwoch: Die US-Einzelhandelsumsätze dürften sich im April im Vergleich zum Vormonat nur wenig verändert haben. Zwei gegenläufige Effekte lagen in diesem Monat vor: Die Anzahl der verkauften PKW nahm relativ deutlich gegenüber dem Vormonat ab, sodass die Umsätze der Autohändler geschrumpft sein werden. Hingegen sorgten deutlich gestiegene Benzinpreise für ein vermutlich starkes Umsatzplus der Tankstellenbetreiber. Die engere statistische BEA-Abgrenzung beinhaltet nur die Teilbereiche, die in die Berechnung der tatsächlichen Konsumausgaben direkt einfließen. Diese Abgrenzung ist zudem weniger volatil und daher etwas aussagekräftiger für die aktuelle Konsumdynamik. Für diese BEA-Abgrenzung erwarten wir ein eher unauffälliges Umsatzplus.

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