Konjunktursignale der nächsten Tage
Blicke zurück und nach vorne stehen in der kommenden Woche an. Am Montag wird sich zeigen, ob das japanische Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal geschrumpft ist. Am Donnerstag geben die Einkaufsmanagerindizes und das ifo Geschäftsklima Einblicke in die Gegenwart und die Zukunft. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-05-17 Wochenvorschau
Montag: Die japanische Wirtschaft ist schwach in das Jahr 2019 gestartet. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im ersten Quartal um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal gesunken sein. Damit wird eine unrühmliche Serie fortgesetzt: Während es der Volkswirtschaft in den Jahren 2016 und 2017 gelang, kontinuierlich zu wachsen, wechseln sich nun seit Anfang 2018 die Quartale mit Zuwächsen und mit Schrumpfungsraten beim Bruttoinlandsprodukt ab. Die Folge ist, dass das Niveau des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2019 dem vom vierten Quartal 2017 nahezu entsprechen dürfte. Speziell im ersten Quartal werden wohl nahezu alle Teilbereiche Schrumpfungsraten aufweisen: privater Konsum, Anlageinvestitionen, Exporte und Importe.
Donnerstag: Die europäische Wirtschaft hat im ersten Quartal 2019 nach dem enttäuschenden zweiten Halbjahr 2018 wieder in die „normale“ Wachstumsspur gefunden. Die Einkaufsmanagerindizes für den Mai dürften andeuten, dass sich diese Erholung in Euroland im zweiten Quartal fortsetzt. Allerdings werden die Einkaufsmanagerindizes auch weiterhin eine Zweiteilung der Wirtschaft zum Ausdruck bringen. Das Wachstum wird vor allem getragen von der Binnenwirtschaft, was durch den Teilindex für die Dienstleister verdeutlicht wird. Die Schwäche in der eher exportabhängigen Industrie nimmt zwar ab, ist aber noch vorhanden. Dies zeigt der Teilindex für die Industrie. Die Unsicherheit durch die internationalen Handelskonflikte ist ein gewichtiger Belastungsfaktor für die Industrie.
Donnerstag: Es hatte alles so gut ausgesehen: Der globale Frühindikator der OECD versprach eine Belebung der globalen Wirtschaftsaktivität im zweiten Quartal mit entsprechend positiven Konsequenzen für die deutsche Unternehmensstimmung – und dann das: Völlig überraschend – trotz der scheinbar so gut verlaufenden Handelsgespräche – kündigte der US-Präsident eine massive Zollerhöhung für China an und drohte sogar mit weiteren Maßnahmen. Dies ließ die Konjunkturerwartungen der Finanzmarktanalysten innerhalb einer Woche kippen und könnte auch der Grund dafür sein, dass das ifo Geschäftsklima im Mai für Deutschland weiter abtaucht. Die verschobene Verhängung von Autozöllen durch die USA dürfte daran nichts ändern, denn abgesagt worden sind die Autozölle nicht. Stattdessen hat sich die Phase der Ungewissheit verlängert.
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