Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen die chinesischen Einkaufsmanagerindizes und die deutschen Verbraucherpreise im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-05-24 Wochenvorschau
Freitag: Die Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China dürfte im Mai auf der Unternehmensstimmung gelastet haben. Die Industrie ist davon stärker betroffen als der Dienstleistungssektor. Wir erwarten, dass der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Mai von 50,1 auf 49,8 Punkte gefallen ist. Allerdings könnte es bei den Ausfuhren auch neuerliche Vorzieheffekte geben, weil Importeure ihre Waren einführen wollen, bevor die angedrohte Strafzollrunde auf weitere rund 300 Mrd. US-Dollar an US-Importen aus China kommt. Der G20-Gipel Ende Juni bietet für die Präsidenten Trump und Xi Jinping Gelegenheit, die Verhandlungen neu zu beleben.
Freitag: In Deutschland sind die Preise von Benzin, Diesel und Heizöl im Mai zwar weiter gestiegen. Auf die im Jahresvergleich gemessene Inflationsrate dürfte dies jedoch keinen nennenswerten Einfluss gehabt haben. Denn im Mai letzten Jahres war Heizöl fast genauso teuer, während sich die Preisanstiege bei Treibstoffen zumindest nicht beschleunigt haben. Demgegenüber sollte sich die Auflösung saisonaler Sondereffekte im Zusammenhang mit dem späten Osterfest in einem deutlichen Rückgang der Kerninflation niederschlagen. Dieser wird verstärkt durch einen Basiseffekt, denn im Mai 2018 verzeichneten Pauschalreisen ausgesprochen starke Preiserhöhungen, die sich in diesem Jahr aufgrund der geringeren Anzahl an Feiertagen nicht im gleichen Ausmaß wiederholt haben sollten.
Freitag: Die Jahresveränderungsrate des Deflators der privaten Konsumausgaben in den USA dürfte im April unverändert auf dem niedrigen Stand von 1,5 % gelegen haben. Bereits von den Verbraucherpreisen ist bekannt, dass die Energiepreise gegenüber dem Vormonat kräftig angestiegen sind, während die Nahrungsmittelpreise gefallen sind. Rechnet man beide Bereiche heraus, dann dürfte die sogenannte Kernrate einen Rückgang von 1,6 % auf 1,5 % aufweisen. Für diese niedrigen Raten sind gleichwohl Sondereffekte verantwortlich, die sich im Vergleich zum Verbraucherpreisindex beim Deflator deutlich ausgeprägter niederschlagen. Daher lässt sich aus der aktuell unerwünscht niedrigen Inflationsrate nicht auf eine baldige Leitzinssenkung schließen.
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