Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen die EZB und der US-Arbeitsmarktbericht im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-05-31 Wochenvorschau
Donnerstag: Die EZB dürfte bei dieser Ratssitzung an ihrer Forward Guidance festhalten. Diese besagt, dass die Leitzinsen mindestens bis zum Jahresende auf ihren derzeitigen Niveaus bleiben, ohne eine nachhaltige Zunahme der Inflation möglicherweise sogar weit darüber hinaus. Auch die neuen makroökonomischen Projektionen dürften auf einen weiterhin expansiven Kurs hindeuten. Der Mitarbeiterstab wird seine Vorhersagen für das Wirtschaftswachstum und die Inflation allenfalls geringfügig angehoben haben. Die verhaltenen wirtschaftlichen Aussichten sprechen auch dafür, die Langfristtender des neuen Programms TLTRO-III mit attraktiven Konditionen auszustatten. Gleichzeitig gibt es aber kaum Anzeichen für Störungen im Transmissionsprozess, was der EZB an dieser Stelle Zurückhaltung nahelegt.
Freitag: Auch im ersten Quartal hat die deutsche Industrierezession noch angehalten, obwohl die Monate Februar und März leichte Zuwächse bei der Produktion gebracht hatten. Gleichzeitig nahmen die Auftragseingänge im ersten Quartal spürbar ab, sodass die Auftragsbestände sanken. Immerhin ist die Reichweite des Auftragsbestands stabil, was auf eine zunehmende Bedeutung langlaufender Großaufträge hinweist. Kurzfristig sind diese aber weniger bestimmend, weshalb wir eine Schrumpfung der industriellen Erzeugung im April erwarten. Da zudem der witterungsbedingte Rückenwind für den Bau abgeklungen ist, kommt von dieser Seite keine Unterstützung. Alles in allem sollte die Produktion im produzierenden Gewerbe im April um rund ½ % im Vormonatsvergleich gesunken sein.
Freitag: Die Arbeitsmarktindikatoren in den USA, wie die Erst-anträge auf Arbeitslosenhilfe und diverse Stimmungsindikatoren, haben sich im Mai im Vergleich zum Vormonat kaum verändert. Somit dürfte der Arbeitsmarktbericht für Mai eher unauffällig ausfallen. Im April war der Beschäftigungsaufbau nach oben verzerrt. Hier gab es einen Nachholeffekt nach den zuvor schwachen Daten aufgrund des überdurchschnittlich kalten Winters. Für den Mai erwarten wir allerdings wieder einen durchschnittlichen Beschäftigungsaufbau von 180.000 Stellen. Die Lohndynamik dürfte leicht zunehmen und die Arbeitslosenquote auf ihrem Vormonatsniveau bei 3,6 % verharren.
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