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Konjunktursignale der nächsten Tage

16. Juni 2019

Diese Woche stehen die europäischen Einkaufsmanagerindizes und der US-Zinsentscheid im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-06-14 Wochenvorschau

Dienstag: Nachdem die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2018 ein Abrutschen in die Rezession nur knapp verhindern konnte, war der Jahresstart im ersten Quartal 2019 hingegen gelungen. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Deutschland zum Außenhandel und der Industrieproduktion deuten allerdings auf ein enttäuschendes zweites Quartal in Deutschland hin. Dies dürfte auch der ZEW-Index im Juni zum Ausdruck bringen. Sowohl bei der Beurteilung der aktuellen Lage als auch bei den Konjunkturerwartungen ist mit Verschlechterungen zu rechnen. Neben den aktuellen schwachen Konjunkturdaten gibt es eine lange Liste an Unsicherheitsfaktoren für die deutsche Wirtschaft.

Mittwoch: Nahezu kein von Bloomberg befragter Analyst erwartet bei diesem Zinsentscheid der Fed eine Leitzinssenkung. Gleichwohl dürfte die Geduld der FOMC-Mitglieder ein rasches Ende finden, falls in den kommenden Wochen der Handelskonflikt mit China weiter eskalieren sollte. Um solch einer Entwicklung vorzugreifen, bedarf es Änderungen im Statement zu diesem Zinsentscheid. Insbesondere die erhöhten globalen Risiken müssten genannt werden. Gleichwohl dürfte der Handelskonflikt selbst aus politischen Gründen nicht namentlich genannt werden. Auch die makroökonomischen Projektionen dürften Änderungen enthalten. Insbesondere die noch für das kommende Jahr in Aussicht gestellte Leitzinserhöhung dürfte nun wegfallen.

Freitag: Die europäische Konjunktur hat ein gutes erstes Quartal 2019 hinter sich. Für das zweite Quartal ist aber mit einer Verlangsamung der Wachstumsdynamik zu rechnen. Darauf dürften auch die Einkaufsmanagerindizes im Juni für Euroland hindeuten. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Industrie als auch für den Teilindex der Dienstleister. Dabei offenbart sich aber weiterhin eine Zweiteilung der Wirtschaft. Die Probleme liegen derzeit im eher exportabhängigen Industriebereich. Die Abschwächung des globalen Handels, die Brexit-Unsicherheit und der internationale Handelsstreit lasten spürbar auf der Stimmung der Industrieunternehmen. Bei den Dienstleister hingegen ist die Stimmung noch deutlich besser und hält den Gesamtindex oberhalb der 50 Punkte-Marke.

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