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Konjunktursignale der nächsten Tage

24. Juni 2019

Diese Woche stehen die europäischen Verbraucherpreise und der deutsche ifo-Index im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-06-21 Wochenvorschau

Montag: Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2019  nach einem schwierigen zweiten Halbjahr 2018 auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt und konnte unerwartet deutlich zulegen. Dieser scheint sich aber bereits im zweiten Quartal 2019 wieder erledigt zu haben. Die globale Abschwächung, heimische Probleme und die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, angefangen beim internationalen Handelsstreit über den Brexit bis hin zu Italien, scheinen der deutschen Wirtschaft doch stärker und nachhaltiger zuzusetzen. Dies dürfte auch das ifo-Geschäftsklima im Juni zum Ausdruck bringen. Sowohl in der Lagebeurteilung als auch bei den Geschäftserwartungen ist mit spürbaren Rückgängen zu rechnen.

Freitag: Die Inflationsrate im Euroraum dürfte im Juni mit 1,2 % yoy unverändert geblieben sein, obwohl deutliche Bewegungen in den einzelnen Teilbereichen stattgefunden haben. Zum einen resultierten aus dem gesunkenen Ölpreis niedrigere Verbraucherpreise für Benzin, Diesel und Heizöl. Zum anderen dürfte die Kerninflationsrate wieder über 1 % geklettert sein. Ihre starken Schwankungen in den letzten Monaten waren saisonalen Störeinflüssen geschuldet. Nachdem das späte Osterfest und deshalb steigende Preise von Pauschalreisen, Hotelübernachtungen und Flugtickets die Inflation im April künstlich aufgebläht haben, folgte im Mai der unvermeidliche Rückprall. Bedingt durch die hohe Zahl an Feiertagen im Juni dürfte das Pendel in diesem Monat wieder nach oben ausschlagen.

Freitag: Auf dem G20-Gipfel im japanischen Osaka befinden sich wie immer verschiedene Themen auf der Agenda. Indes stehen die Sorgen um die globale Konjunktur und Handelsthemen im Vordergrund. Vor allem die bilateralen Gespräche von US-Präsident Trump am Rande des Gipfels werden von den Finanzmärkten mit Spannung erwartet. Klare Signale für eine Einigung mit China im Handelskonflikt wären mittlerweile eher überraschend und mithin in nennenswertem Umfang marktbewegend. Auch ein Treffen mit Putin belegt angesichts der drohenden Eskalation in der Golf-Region den dringenden Gesprächsbedarf. Angesichts der langen Liste von politischen Risiken, die nach wie vor auf der Weltwirtschaft lasten, darf dieser Gipfel als vertrauensbildende Maßnahme betrachtet werden.

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