Konjunktursignale der nächsten Tage
Am Montag meldet China als erstes Land Wachstumszahlen für das zweite Quartal. Einen Tag später geben die ZEW-Konjunkturerwartungen Hinweise auf die Stimmung in Deutschland und am Mittwoch folgen die britischen Verbraucherpreise. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-07-12 Wochenvorschau
Montag: Das Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts in China dürfte sich im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich auf 6,2 % weiter abgekühlt haben, während die Dynamik gegenüber dem Vorquartal mit 1,6 % leicht zugenommen haben dürfte. Größte Belastungsfaktoren sind der schwache Welthandel und die Unsicherheit um die Handelspolitik, wie die Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes im verarbeitenden Gewerbe und die Außenhandelszahlen zeigen. Besser als in der Industrie sieht es im Dienstleistungssektor aus, dessen Dynamik dafür sorgen dürfte, dass das offizielle Wachstumsziel des Bruttoinlandsprodukts von 6 % bis 6,5 % für 2019 erreicht werden kann.
Dienstag: Schwache Konjunkturdaten – weltweit und in besonderem Maße aus Deutschland – prägen derzeit das Konjunkturbild. Für Deutschland ist sogar mit einer Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal zu rechnen. Dies sollte sich auch im ZEW-Indikator für die Konjunkturlage merklich niederschlagen. Auch die Zukunftsperspektiven sind bescheiden geworden, nachdem die Handelsstreitigkeiten alles andere als gelöst sind, ja sogar neue Drohungen ausgesprochen wurden. Das lastet auf der Stimmung der Finanzmarktanalysten. Dass gleichzeitig aber die Zentralbanken ihren geldpolitischen Kurs lockern wollen, entschädigt dafür. Wir erwarten daher unterm Strich nur einen leichten Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland im Juli.
Mittwoch: Die Inflationsrate im Vereinigten Königreich bewegte sich in der ersten Jahreshälfte etwas unter dem Zielbereich der Bank of England (BoE) von 2 %. Im zweiten Halbjahr dürfte sie laut den BoE-Projektionen aufgrund sinkender Energiepreise sogar weiter in Richtung 1,6 % fallen, bevor sie ab 2021 aufgrund zunehmenden binnenwirtschaftlichen Preisdrucks wieder auf 2 % ansteigt. Für Juni erwarten wir für die Verbraucherpreise eine Jahresveränderungsrate von 2,0 %. Für die BoE rechtfertigt der Inflationsausblick die Fortsetzung ihres moderaten Leitzinserhöhungskurses in den nächsten drei Jahren. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass sowohl unsere als auch die Prognosen der BoE auf der Annahme eines geordneten Brexits basieren.
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