Konjunktursignale der nächsten Tage
Ein erster Stimmungstest nach der jüngsten Zolleskalation findet am Montag mit dem Sentix statt. Am Mittwoch wird sich zeigen, wie die deutsche Industrie das zweite Quartal beendet (Produktionsdaten) und am Freitag wird das japanische Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal publiziert werden. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-08-02 Wochenvorschau
Montag: Mit der sentix-Umfrage wird der erste Stimmungsindikator in Euroland für den August veröffentlicht. Blickt man auf die Aktienmärkte und die Konjunkturindikatoren, fällt das Urteil klar aus: Der sentix-Konjunkturindikator wird weiter sinken. Die Konjunkturindikatoren enttäuschten in den vergangenen vier Wochen auf breiter Front und in beträchtlichem Ausmaß. Auch die Aktienmärkte zeigten sich von einer eher unfreundlichen Seite. Und nun kommt zum Umfragebeginn die nächste Breitseite aus den USA im Handelskrieg mit China. Die Lageeinschätzung sollte daher spürbar zurückgehen. Die Konjunkturerwartungen werden dem angesichts der anhaltenden globalen Belastungen und dem Trend zu sinkenden Prognosen nichts entgegenhalten können.
Mittwoch: Die globalen Handelsstreitigkeiten, der Brexit sowie die geopolitischen Spannungen verunsichern zusehends die Unternehmen. Diese reagieren mit einer Zurückstellung von Investitionen, dem Abbau von Vorproduktlagern und dem Zurückfahren von Bestellungen von Vorleistungen. Das trifft die deutschen Unternehmen auf dem Inlandsmarkt genauso wie auf den Auslandsmärkten. Wir erwarten einen abermaligen Rückgang des Auftragseingangs – zumindest in der Abgrenzung ohne Großaufträge – und eine sinkende Industrieproduktion. Die Bauwirtschaft dürfte ihre Produktion zwar erhöhen, doch unterm Strich sollte die Produktion im produzierenden Gewerbe im Juni gesunken sein.
Freitag: Die japanische Volkswirtschaft hat sich bislang in diesem Jahr angesichts des globalen Umfelds und der eigenen Wachstumsmöglichkeiten erstaunlich gut entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im zweiten Quartal um 0,2 % gegenüber dem Vorquartal und damit durchschnittlich gewachsen sein. Bisherige monatliche Daten deuten einen überaus starken Konsumanstieg an. Nach starken Rückgängen im Vorquartal dürften nun sowohl die Importe als auch die Exporte kräftig angestiegen sein. In Summe rechnen wir mit einem negativen Wachstumsbeitrag vom Außenhandel. Vielversprechend waren bis kurz vor Quartalsende die Investitionsindikatoren. Dann folgte im Juni aber ein deutlicher Einbruch. Insgesamt sind die Prognoserisiken angesichts der starken Bewegungen in den Teilbereichen deutlich höher als sonst üblich.
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