Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen die italienische Politik und Euroland-Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund.
Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-08-16 Wochenvorschau
Dienstag: Italien befindet sich in einer Regierungskrise. Die rechtspopulistische Lega des stellvertretenden Ministerpräsidenten Salvini möchte die Regierungskoalition mit der Fünf-Sterne-Bewegung und Ministerpräsident Conte beenden. Die Lega strebt so schnell wie möglich Neuwahlen an. Dafür müsste es zunächst ein erfolgreiches Misstrauensvotum gegen die Regierungskoalition geben. Dies könnte nächste Woche geschehen. Am Dienstagnachmittag wird sich Ministerpräsident Conte im Senat zur Krise in Italien äußern. Bei dieser Gelegenheit könnte es zu einem Misstrauensvotum kommen. Sollte es erfolgreich sein, liegt es am italienischen Präsidenten Mattarella, Neuwahlen auszurufen oder aber einen Versuch zu starten, eine neue Regierung zu bilden.
Donnerstag: Die europäische Wirtschaft hat im zweiten Quartal deutlich an Konjunkturdynamik verloren. Für das dritte Quartal deuten die Indikatoren keine Besserung an. Dies gilt auch für die vorläufigen Euroland-Einkaufsmanagerindizes im August. Der Teilindex für das verarbeitende Gewerbe deutet bereits auf eine Rezession in Euroland hin. Er ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit Winter 2012 gefallen. Am stärksten leidet derzeit die deutsche Industrie. Der internationale Handelsstreit und der Brexit haben die stärker exportabhängige Industrie voll im Griff. Die Binnenwirtschaft stemmt sich aber noch gegen eine weitere Verschlechterung der Wirtschaftslage in Euroland. Dies bringt der Teilindex für die Dienstleister zum Ausdruck.
Donnerstag bis Samstag: Zuletzt gab es nur wenige Reden von FOMC-Mitgliedern. Diese Sommerpause geht in der kommenden Woche zu Ende. Bereits am Mittwoch wird das Sitzungsprotokoll für den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vom Juli veröffentlicht. Damals senkten die FOMC-Mitglieder erstmals in diesem Konjunkturaufschwung das Leitzinsintervall. Spannend wird sein, ob die FOMC-Mitglieder die Einordnung von Fed-Chef Powell eines Versicherungsschritts geteilt haben. Beim jährlichen Symposium der Federal Reserve Bank of Kansas City in Jackson Hole wird es hingegen mehr um den mittelfristigen, strategischen Ausblick gehen. Der Titel des diesjährigen Treffens lautet „Herausforderungen der Geldpolitik“ und insbesondere die Einführung eines „Price-Level Targeting“ dürfte weiterhin diskutiert werden.
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