Konjunktursignale der nächsten Tage
Der Höhepunkt dieser Woche ist der US-Zinsentscheid am Mittwoch. Einen Blick wert sind aber auch die chinesischen Produktionszahlen am Montag und die ZEW-Konjunkturerwartungen am Dienstag. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-09-13 Wochenvorschau
Montag: Die Industrie Chinas kommt gegenwärtig gleich von zwei Seiten unter Druck: Der Exportsektor leidet unter den Strafzöllen, und die Automobilindustrie hat mit schrumpfenden Absätzen zu kämpfen. Gemessen daran blieb der Zuwachs der Industrieproduktion in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mit einem Plus von knapp 6 % gegenüber dem Vorjahresmonat recht stabil. Im Juli war die Jahresveränderungsrate allerdings auf 4,8 % geradezu eingebrochen, was wir als statistischen Ausreißer betrachten. Wir erwarten, dass die Industrieproduktion im August um 5,6 % zugelegt hat. Angesichts des ungelösten Handelskonflikts und der anhaltenden Probleme der Autoindustrie dürfte die Dynamik in den kommenden Monaten aber eher abnehmen.
Dienstag: Inmitten der konjunkturell angespannten Situation in Deutschland kommen zuletzt wieder bessere Nachrichten: China und die USA verhandeln (mal) wieder, der harte Brexit wurde (vorerst) vom britischen Parlament verhindert, und in Italien wurde eine EU-freundlichere Regierung vereidigt. Und selbst die Konjunkturindikatoren enttäuschten zuletzt nicht mehr so stark wie in den Monaten zuvor. Natürlich ist die Konjunkturwelt deswegen nicht auf einmal in Ordnung. Zum einen befindet sich Deutschland wohl in einer technischen Rezession, zum anderen besteht trotz etwas hoffnungsvoller Signale von den geopolitischen Risikoherden nach wie vor ein hohes Maß an Unsicherheit. Wir erwarten daher nur eine leichte Besserung der ZEW-Konjunkturerwartungen im September.
Mittwoch: Die US-Notenbank Fed wird beim Zinsentscheid im September das Leitzinsintervall um 25 Basispunkte auf 1,75 % bis 2,00 % senken und diese Maßnahme als weiteren Versicherungsschritt insbesondere gegenüber globalen Wachstumsrisiken begründen. Das Statement wird vermutlich weitgehend unverändert bleiben. Seit dem Zinsentscheid Ende Juli ist die konjunkturelle Entwicklung stabil geblieben. Auch bei den makroökonomischen Projektionen besteht wenig Änderungsbedarf. Erstmals werden nun auch Werte für 2022 bekanntgegeben. Spannung verspricht der Ausblick für den Leitzinspfad der kommenden Jahre. Denn bei der letzten Aktualisierung im Juni erwartete die Mehrheit der FOMC-Mitglieder für 2019 keine Leitzinssenkung. Möglicherweise wird für 2022 eine erste Anhebung in Aussicht gestellt.
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