Konjunktursignale der nächsten Tage
Von Ost nach West um den Globus geht es in der kommenden Woche. Den Auftakt macht der chinesische Einkaufsmanagerindex für die Industrie am Montag. Einen Tag später richtet sich da Augenmerk auf die Inflationsdaten der Eurozone. Zum Wochenschluss steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-09-27 Wochenvorschau
Montag: Der Handelskonflikt mit den USA, die Schwäche des globalen Handels und die Probleme der heimischen Autoindustrie lasten auf dem verarbeitenden Gewerbe Chinas. Die Regierung hält sich bislang mit groß angelegten Konjunkturprogrammen zurück, weil man den Schuldenanstieg begrenzen möchte. Vor diesem Hintergrund dürfte der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im September auf niedrigem Niveau verharrt haben. Wir gehen von einem leichten Rückgang von 49,5 auf 49,4 Punkte aus. Wir erwarten, dass in den kommenden Monaten Infrastrukturinvestitionen moderat ausgeweitet werden, um die Wirtschaft zu stützen.
Dienstag: Die Inflation im Euroraum dürfte im September mit 1,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat auf dem gleichen Niveau geblieben sein wie im August. Nach einem zuletzt unterdurchschnittlichen Preisauftrieb dürfte die Kernrate, bedingt durch positive Basiseffekte, wieder auf 1,0 % geklettert sein. Gleichzeitig hatte der temporäre Anstieg des Ölpreises nach dem Angriff auf die Raffinerie in Saudi-Arabien keinen allzu großen Einfluss auf die Inflation im Euroraum. Lediglich Heizöl verteuerte sich spürbar, während die Verbraucherpreise von Diesel nur geringfügig stiegen und die von Superbenzin im Monatsvergleich sogar fielen. Da sich dies mit überdurchschnittlich starken Preisansteigen von Energiegütern im Vorjahresmonat vergleicht, ist in der Jahresrate der Inflation kein Anstieg zu sehen.
Freitag: Am US-Arbeitsmarkt hat sich in vergangenen Monaten ein deutlicher Wechsel vollzogen: Die steigende Arbeitsmarktnachfrage der Unternehmen traf auf ein weniger verfügbares Arbeitsangebot. Die Folge war, dass die Beschäftigungsdynamik nachgelassen hat (was auch ein Ausdruck des schwächeren gesamtwirtschaftlichen Wachstums ist) und die Löhne kräftiger angestiegen. So betrug das auf das Gesamtjahr hochgerechnete Lohnwachstum in den vergangenen drei Monaten über 4 % – eine Rate, die in diesem langen Aufschwung noch nicht gerissen wurde. Im September deuten die Frühindikatoren einen moderaten Beschäftigungsaufbau an, und bei den Löhnen dürfte es ebenfalls eine leichte Beruhigung geben.
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