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Konjunktursignale der nächsten Tage

13. Oktober 2019

Diese Woche stehen der deutsche ZEW-Index und das chinesische BIP im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-10-11 Wochenvorschau

Dienstag: Sie verhandeln wieder! Nach einer langen Phase der Eskalation sprechen Amerikaner und Chinesen wieder über Handelsfragen. Das bringt etwas Entlastung, doch angesichts der Erfahrungen der letzten zwei Jahre bleibt die Unsicherheit hoch. Das gilt auch für den Fortgang des Brexits. Neben diesen Hoffnungssignalen werden aber nach wie vor vielerorts die Konjunkturprognosen nach unten revidiert, und die Konjunkturindikatoren enttäuschten zuletzt wieder stärker. Für die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen im Oktober erwarten wir daher einen leichten Rückgang. Bei der Lageeinschätzung  dürfte es etwas stärker nach unten gehen, weil sich hier die Negativfaktoren spürbarer auswirken.

Freitag: Die Veröffentlichung der Zahlen zum Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts in China im dritten Quartal dürfte zeigen, dass der Handelskonflikt mit den USA in der Wirtschaft der Volksrepublik deutlich sichtbare Spuren hinterlassen hat. Die Konjunkturdynamik hat sich laut unserer Erwartung in den vergangenen drei Monaten auf 6,1 % gegenüber dem Vorjahr verlangsamt, während das Land im zweiten Quartal noch eine Wachstumsrate von 6,2 % verzeichnen hatte können. Das Wachstumsziel der Regierung, das für 2019 bei 6 % bis 6,5 % liegt, dürfte damit dennoch erreicht werden. Deshalb wirkt China der Verlangsamung auch nur in einem geringen Umfang entgegen, um den Stabilitätskurs nicht zu gefährden.

Donnerstag/Freitag: Beim EU-Gipfel am 17. und 18. Oktober steht bei den 28 Staats- und Regierungschefs der EU einiges auf dem Programm: der langfristige EU-Haushalt, die strategische Agenda der EU bis 2024, die Aspekte des Klimawandels sowie die Ernennung von Christine Lagarde zur neuen EZB-Präsidentin. Im Rahmen der EU-27 soll auch der aktuelle Stand zum Brexit erörtert werden. Dies dürfte spannender werden als erwartet. Denn jüngst haben der britische Premier Johnson und sein irischer Kollege Varadkar überraschend verkündet, sie sehen doch noch einen Weg zu einem Brexit-Deal bis 31. Oktober. Es bleibt abzuwarten, ob die anderen EU-Staats- und Regierungschefs diesen „Weg“ unterstützen wollen. Zudem wartet man gespannt auf die unbekannten Details zu Johnsons Alternativen zum „Backstop“ für die innerirische Grenze.

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