Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen der deutsche ifo-Index und die EZB im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-10-18 Wochenvorschau
Donnerstag: Das zweite Halbjahr in Euroland ist von wirtschaftlicher Schwäche geprägt. Darauf dürften auch die Einkaufsmanagerindizes zum Auftakt für das vierte Quartal hinweisen. Die sehr unterschiedliche Entwicklung der Teilindizes zeigt weiterhin deutlich, wo die Probleme herkommen. Der Teilindikator für die eher exportabhängige Industrie ist weit im Rezessionsbereich, während der Teilindex der eher binnenwirtschaftlich orientierten Dienstleister noch oberhalb der Expansionsmarke von 50-Punkten liegt. Ein leichter Anstieg scheint im Oktober möglich, aber mit einer substantiellen Verbesserung ist nicht zu rechnen.
Donnerstag: Bei Präsident Draghis letzter EZB-Ratssitzung ist zwar nicht mit geldpolitischen Entscheidungen zu rechnen. Dennoch dürfte die Veranstaltung nicht allein im Zeichen seiner Verabschiedung stehen. Denn im Vorfeld äußerten einige Ratsmitglieder und auch ehemalige Notenbanker heftige Kritik am derzeitigen Kurs der EZB. Auf der Pressekonferenz wird es Draghi darum gehen, die im September beschlossenen Maßnahmen zu verteidigen und darzulegen, dass die unterschiedlichen Auffassungen im EZB-Rat seine Handlungsfähigkeit nicht beschränken. Es wird aber seiner Nachfolgerin Christine Lagarde obliegen, einen Konsens über wichtige Grundsatzfragen herzustellen – allen voran die Interpretation des Inflationsziels.
Freitag: Sowohl beim Handelsstreit zwischen den USA und China als auch beim Brexit scheint sich die Lage zu entspannen. Doch bei genauerem Hinsehen hat sich noch nicht allzu viel gebessert. Der „Deal“ zwischen Washington und Peking ist nicht mehr als ein Waffenstillstand. Eine grundlegende Lösung des Handelsstreits ist nicht in Sicht. Der Konflikt zwischen den USA und China kann jederzeit wieder eskalieren. Auch der Brexit ist noch nicht in trockenen Tüchern, denn die Einigung der britischen und europäischen Unterhändler muss noch die Zustimmung des britischen Unterhauses finden. In diesem Spannungsfeld dürfte sich die Unternehmensstimmung im Oktober gemessen am ifo Geschäftsklima wieder etwas eintrüben.
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