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Konjunktursignale der nächsten Tage

27. Oktober 2019

Diese Woche stehen die US-Fed und das Euroland-BIP im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-10-25 Wochenvorschau

Mittwoch: Die US-Wirtschaft hat sich trotz der globalen Abschwächung in den vergangenen Monaten als relativ widerstandsfähig erwiesen. Dennoch dürften die Daten zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal Spuren einer Abschwächung beinhalten. Neben dem Außenhandel dürften auch Teilbereiche der Anlageinvestitionen die wirtschaftliche Dynamik belastet haben. Relativ unbeeindruckt hat sich der private Konsum im dritten Quartal gezeigt. Dessen Zuwachsrate dürfte dem durchschnittlichen Anstieg in der ersten Jahreshälfte nahezu entsprechen. Dank der seit fast einem Jahr fallenden Zinsen für Hypotheken erwarten wir einen Anstieg der Wohnungsbauinvestitionen. Dies wäre für diesen Teilbereich der erste Anstieg seit sechs Quartalen.

Mittwoch: Senkt die Fed zum dritten Mal in Folge das Leitzinsintervall oder sollen die Auswirkungen der vorherigen beiden Schritte abgewartet werden? Über die grundsätzliche Notwendigkeit einer weiteren geldpolitischen Lockerung ist der Konsens unter den FOMC-Mitglieder relativ gering. Entsprechend schwierig dürften die Diskussionen darüber verlaufen, bei diesem Meeting eine Senkung vorzunehmen. Wir erwarten dennoch eine Senkung und diese liegt darin begründet, dass es die FOMC-Mitglieder in den vergangenen Wochen versäumt haben, die Kapitalmärkte auf eine Nicht-Senkung vorzubereiten. Den möglichen Änderungen im Statement wird man vermutlich nicht entnehmen können, wie der weitere zeitnahe geldpolitische Kurs aussehen wird. Daher wird das Hauptaugenmerk auf die anschließende Pressekonferenz von Powell zu richten sein.

Donnerstag: Die Schwäche der europäischen Wirtschaft aus dem zweiten Quartal 2019 setzt sich im zweiten Halbjahr fort. Die Stimmungsindikatoren deuten bislang keine Besserung an. Die tiefgreifenden Probleme in Teilen der europäischen Industrie sind eine spürbare Belastung für die Gesamtwirtschaft in Euroland. Für das dritte Quartal ist beim Bruttoinlandsprodukt in Euroland nur mit einem schwachen Zuwachs zu rechnen. Es sind aber deutliche nationale Unterschiede vorhanden. Aus Deutschland und Italien ist kein Wachstumsbeitrag zu erwarten. Die italienische Wirtschaft ist sogar auf Kurs, für das Gesamtjahr 2019 leicht zu schrumpfen. Die Stützen für Euroland bleiben Frankreich und Spanien.

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