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Konjunktursignale der nächsten Tage

17. November 2019

Diese Woche stehen die europäischen Einkaufsmanagerindizes und das deutsche BIP im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-11-15 Wochenvorschau

Mittwoch: Das Sitzungsprotokoll zum letzten Fed-Zinsent-scheid dürfte bestätigen, was seither verschiedene FOMC-Mitglieder kommuniziert haben: Die Leitzinssenkung war sehr wahrscheinlich die letzte von insgesamt drei Versicherungsschritten. Sofern das Wirtschaftswachstum nicht spürbar in der Breite abnimmt, dürfte es zeitnah keine weiteren Lockerungsmaßnahmen geben. Allerdings ist die Bereitschaft, die Leitzinsen in naher Zukunft wieder anzuheben, ebenfalls sehr gering. Neben der geldpolitischen Diskussion dürfte auch bei diesem Meeting über die grundsätzliche geldpolitische Strategie, den Einsatz von neuen geldpolitischen Instrumenten sowie die Kommunikation der Geldpolitik gesprochen worden sein. Zuletzt haben FOMC-Mitglieder angedeutet, dass erst Mitte des kommenden Jahres finale Entscheidungen getroffen werden.

Freitag: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt stieg im dritten Quartal unerwartet um 0,1 % gegenüber dem Vorquartal an. Mehr an harten Fakten ist noch nicht bekannt. Das wird am 22. November mit der Veröffentlichung der Details nachgeholt. Bislang ist nur bekannt, dass insbesondere der private und öffentliche Konsum, die Bauinvestitionen sowie der Außenbeitrag gestützt haben, während die Ausrüstungsinvestitionen sanken. Darüber hinaus gibt es aber weitere, bislang noch nicht beantwortete Fragen: Wie hoch war der Wachstums- bzw. Schrumpfungsbeitrag der Lagerinvestitionen? Noch wichtiger ist die Antwort auf die Frage, ob die lange Industrierezession nun auch die ersten Dienstleistungsbranchen gebremst hat.

Freitag: Die europäische Wirtschaft hat im dritten Quartal die schwache Konjunkturdynamik aus dem zweiten Quartal fortgeschrieben. Zahlreiche Unsicherheitsfaktoren belasten weiter die Konjunktur in Euroland. Darauf dürften auch die Einkaufsmanagerindizes für den November hinweisen. Sie werden klar zum Ausdruck bringen, welcher Teil der europäischen Wirtschaft den Ausgangspunkt der Probleme darstellt. Denn der Teilindex für die eher exportorientierte Industrie bleibt auf Rezessionsniveau, während der Teilindex für die Dienstleister weiter über der Expansionsmarke von 50 Punkten verharren dürfte. Es bleibt bei einem schwachen Wachstumssignal für den Euroraum durch die Einkaufsmanagerindizes im November.

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