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Konjunktursignale der nächsten Tage

8. Dezember 2019

Diese Woche stehen der US-Zinsentscheid und der EZB-Zinsentscheid im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-12-06 Wochenvorschau

Mittwoch: Die amerikanische Zentralbank wird bei ihrem letzten Zinsentscheid in diesem Jahr nach drei Senkungen in Folge keine Änderung an ihrem Leitzinsintervall vornehmen.  Sowohl beim Statement als auch bei den makroökonomischen Projektionen halten wir den Änderungsbedarf für gering. Etwas mehr Spannung versprechen hingegen die Leitzinserwartungen der FOMC-Mitglieder. Noch beim Zinsentscheid im September hatte die Mehrheit der FOMC-Mitglieder keine weitere Leitzinssenkung mehr für dieses Jahr erwartet, und dennoch kam es beim Folgemeeting zu einer Senkung. Die erste Zinserhöhung erwarteten die FOMC-Mitglieder im September für das Jahr 2021. Allerdings war die Mehrheit recht knapp. Eine Verschiebung der Erwartungen ist insofern durchaus denkbar.

Donnerstag: Bei ihrer ersten Ratssitzung mit Christine Lagarde als Präsidentin dürfte sich die Europäischen Zentralbank bemühen, Kontinuität in ihrer Geldpolitik zu demonstrieren. Die Forward Guidance zu den zukünftigen Leitzinsen und Wertpapierkäufen sollte unverändert bleiben, und auf der Pressekonferenz dürfte Lagarde Aussagen vermeiden, die die herrschenden Markterwartungen gravierend verschieben könnten. Angesichts der Kritik verschiedener Ratsmitglieder am ultra-expansiven Kurs der EZB wächst das Interesse an der angekündigten Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie. Lagarde dürfte jedoch darauf hinweisen, dass dieses Vorhaben viel Zeit erfordert und der Rat noch dabei ist, die relevanten Fragestellungen zu identifizieren.

Donnerstag: Das Vereinigte Königreich (UK) wählt am 12. Dezember das britische Unterhaus. Von diesen vorgezogenen Neuwahlen erhofft sich der britische Premierminister Boris Johnson eine Parlamentsmehrheit, mit der er den Brexit im Januar vollziehen kann. Die Wahlumfragen unterstützen seine Erwartung. Allerdings haben diese schon häufig in die Irre geführt. Denn in UK muss man einen Wahlkreis gewinnen, um einen Parlamentssitz zu bekommen. Umfragen nach Wahlkreisen gibt es jedoch nicht. Insofern bleibt es bis zur Verkündung des Wahlergebnisses am frühen Freitagmorgen spannend, wer die absolute Mehrheit an Parlamentssitzen gewinnen wird – Johnson oder die oppositionellen Parteien, die ein erneutes Referendum anstreben?

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