Der andere Blick auf Boom und Krisen

Diese Woche stehen der Euroland-Einkaufsmanagerindex und der deutsche Ifo-Index im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-12-13 Wochenvorschau

Montag: Das Bruttoinlandsprodukt in Euroland ist im dritten Quartal nur schwach gewachsen. Die Einkaufsmanagerindizes für den Dezember dürften nun eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau andeuten. Die Schere zwischen dem Teilindex für die eher exportorientierte Industrie und dem Teilindex für die eher binnenwirtschaftlich orientierten Dienstleister bleibt aber auch im Dezember weit geöffnet. Die Stimmung in der Industrie scheint sich etwas zu fangen, aber der Einkaufsmanagerindex für die Industrie steckt weiterhin im Rezessionsbereich. Ein Schlüsselstellung dabei habe die ungelösten Probleme der deutschen Industrie.

Montag: Der Handelskonflikt mit den USA und der Verzicht auf umfangreiche Konjunkturprogramme seitens der chinesischen Regierung haben 2019 zu nachlassenden Wachstumsraten der chinesischen Industrieproduktion geführt. Um diesen abwärts gerichteten Trend herum schwankten die Jahresveränderungsraten in diesem Jahr stärker als in den Vorjahren. Angesichts eines niedrigen Oktoberwerts und des jüngsten Anstiegs der chinesischen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe dürfte sich das Wachstum der Industrieproduktion im November beschleunigt haben. Wir erwarten für den November einen Zuwachs von 5,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat nach 4,7 % im Oktober. Auf Sicht der kommenden Monate dürfte die Dynamik im Bausektor nachlassen und die Industrieproduktion zusätzlich belasten.

Mittwoch: Das große Aufatmen: Der harte Brexit ist nach den Wahlen im Vereinigten Königreich erst einmal vom Tisch, nun beginnen die Verhandlungen über das künftige Verhältnis zur EU. Auch vom amerikanisch-chinesischen Handelsstreit kommen versöhnliche Botschaften. Die USA sind bereit, nicht nur auf Zollerhöhungen zu verzichten, sondern auch einen Teil der letzten Erhöhungen wieder zurückzunehmen. Somit hält passend zur Jahreszeit Frohmut Einzug. So wie das schon die Stimmungsumfragen unter den Finanzmarktanalysten zum Ausdruck gebracht haben, so wird sich dies auch im Rahmen des ifo Geschäftsklimas für Dezember positiv widerspiegeln.

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