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Konjunktursignale der nächsten Tage

5. Januar 2020

Euroland-Inflationsdaten am Dienstag, deutsche Produktionsdaten am Donnerstag und der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sind die herausragenden Indikatorveröffentlichungen in der kommenden Woche. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2020-01-03 Wochenvorschau

Dienstag: Die Inflationsrate im Euroraum dürfte im Dezember spürbar auf 1,3 % gegenüber dem Vorjahr (yoy) gestiegen sein. Dies liegt hauptsächlich an deutlich höheren Ölpreisen im Jahresvergleich. Ende 2018 waren die Energiepreise aufgrund von erhöhten Fördermengen deutlich gefallen. Mit der Einigung der OPEC auf geringere Förderquoten sind die Preise dann Anfang 2019 wieder kräftig nach oben gegangen. Zudem haben ungewöhnliche Preisbewegungen bei Pauschalreisen die Novem­berdaten verzerrt. Die Kernrate dürfte – ähnlich wie im Vormonat – durch zunehmende Teuerung insbesondere im Dienstleistungsbereich um 1,2 % yoy angestiegen sein. Damit bleibt die Inflation jedoch weiterhin deutlich unterhalb des EZB-Ziels.

Donnerstag: Nach der verheerend schwachen Produktion im Oktober bringt der November dem produzierenden Gewerbe wieder etwas Entspannung. Der von uns erwartete Anstieg der Produktion um knapp 0,5 % im Vergleich zum Vormonat fällt aber angesichts des starken Rückgangs zuvor recht bescheiden aus. Der Blick ins Detail verrät, dass dies in besonderem Maße an der Industrieproduktion liegt. Noch immer zeigt sich die Auftragslage schwach. Der Bestand an Aufträgen will angesichts eines rückläufigen Bestands an Inlandsaufträgen und eines von uns erwarteten nur schwachen Plus der Neuaufträge im November nicht ansteigen. Man kann derzeit klar feststellen, das sich die Probleme vom Auslands- auf das Inlandsgeschäft verlagert haben.

Freitag: Der letzte US-Arbeitsmarktbericht für das Jahr 2019 dürfte unserer Einschätzung zufolge einen etwas schwächeren Beschäftigungsaufbau ausweisen. In der zweiten Jahreshälfte nahm die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus auffallend deutlich zu. Dies überraschte insofern, als sich in diesem Zeitraum die wichtigsten Arbeitsmarktindikatoren abgeschwächt hatten. Zusammen mit den von uns für Dezember erwarteten 140.000 zusätzlich geschaffenen Stellen (und ohne mögliche Revisionen) läge das durchschnittliche Beschäftigungsniveau 2019 um 2,3 Millionen höher als 2018. Das wäre eine ähnliche Dynamik wie im Vorjahr (knapp 2,5 Millionen zusätzliche Stellen). Angesichts der Arbeitskräfteknappheit ist diese Dynamik durchaus beachtlich.

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