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Konjunktursignale der nächsten Tage

19. Januar 2020

Diese Woche stehen der EZB-Zinsentscheid und die europäischen Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2020-01-17 Wochenvorschau

Dienstag bis Freitag: Das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum) in Davos wird von Dienstag bis Freitag (21.- 24. Januar 2020) eine Vielzahl politischer Schlagzeilen bringen. Vor allem die umfangreiche US-Delegation mit Präsident Donald Trump an der Spitze dürfte im Rampenlicht stehen. Teilnehmer aus dem Iran werden nicht erwartet. Das Treffen steht unter dem Vorzeichen der Nachhaltigkeit (Stakeholders for a Cohesive and Sustainable World), ohne dass echte Fortschritte an dieser Front erwartet werden.

Donnerstag: Auf der Pressekonferenz zur EZB-Ratssitzung dürfte Präsidentin Lagarde von einer leichten Aufhellung der wirtschaftlichen Aussichten sprechen. Dennoch dürfte sie wiederholen, dass sie noch für längere Zeit eine stark expansive Geldpolitik für erforderlich hält. Im Mittelpunkt wird aber vermutlich die Überprüfung der geldpolitischen Strategie stehen. Lagarde sollte erläutern, dass das Ziel dieser Analysen darin liegt, trotz gravierender struktureller Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld eine ausreichende Handlungsfähigkeit der Geldpolitik sicherzustellen. Die Ankündigung der Überprüfung sollte neutral sein und weder ein baldiges Ende der Negativzinsen noch die Möglichkeit einer noch expansiveren Ausrichtung andeuten.

Freitag: Der Absturz der europäischen Konjunktur scheint abgewendet zu sein, allerdings ist zunächst mit einer Fortsetzung der Schwächephase zu rechnen. Darauf dürften in Euroland auch die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für den Januar hindeuten. Die Teilindikatoren zeigen deutlich, wo die Probleme in der europäischen Wirtschaft nach wie vor liegen. Während der Einkaufsmanagerindex für die eher binnenwirtschaftlich orientierten Dienstleister deutlich oberhalb der Expansionsmarke von 50 Punkten liegt, bleibt der Einkaufsmanagerindex für die eher exportorientierte Industrie im Rezessionsbereich. Allerdings zeigt sich bei der Industrie eine Stabilisierung auf einem niedrigen Niveau.

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