Konjunktursignale der nächsten Tage
Diese Woche stehen die deutsche Industrieproduktion und der US-Arbeitsmarkt im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2020-01-31 Wochenvorschau
Montag: Nun beginnt der eigentliche US-Vorwahlkampf der Demokraten um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten: Iowa ist der erste Bundesstaat, in dem die Bevölkerung aus dem Pool der Bewerber auszuwählen darf. Einzig der Milliardär Bloomberg steht noch außen vor. In der Vergangenheit war der Iowa-Gewinner nicht zwingend der spätere Kandidat. Denn Iowa gilt nicht als repräsentativ für die USA als Ganzes, und die Anzahl der zu gewinnenden Delegiertenstimmen ist vernachlässigbar gering. Unbedeutend ist dieser kleine Bundesstaat dennoch nicht. Denn wer hier und in der kommenden Woche in New Hampshire nicht vorne mit dabei ist, hat praktisch keine Aussichten mehr am Ende zu gewinnen. Zudem ist Iowa immer wieder für Überraschungen gut gewesen.
Freitag: In der kommenden Woche stehen die letzten wichtigen Indikatoren für Dezember 2019 zur Veröffentlichung an. Die Auftragsbestände der deutschen Industrie sinken seit geraumer Zeit vor allem wegen einer Schwäche der Inlandsaufträge. Derzeit fressen sich die vormals außenwirtschaftlichen Probleme immer mehr in die Binnenkonjunktur hinein, während sich die außenwirtschaftliche Entwicklung stabilisiert. Nach einem schwachen November sollte immerhin der Dezember einen Anstieg bei den Neubestellungen bringen. Mit Blick auf die Produktionstätigkeit erwarten wir aber nur eine Bewegung der industriellen Erzeugung an der Stagnationsgrenze entlang. Etwas besser sollte die Bauproduktion laufen, sodass unter dem Strich ein Anstieg der Produktion im produzierenden Gewerbe zu verbuchen sein sollte.
Freitag: Nicht nur die US-Wirtschaft insgesamt, sondern auch die Beschäftigungsdynamik hat sich in den vergangenen sechs Monaten erstaunlich gut entwickelt. Im Schnitt wurden monatlich knapp 190.000 Stellen zusätzlich geschaffen. Wir gehen davon aus, dass der US-Arbeitsmarktbericht für Januar weiterhin relativ gute Daten liefern wird. Zuletzt haben sich sogar die Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt verbessert. Zudem war der Januar unüblich warm, sodass möglicherweise sogar ein übertrieben hoher Beschäftigungsaufbau gemeldet werden könnte. Mit diesem Arbeitsmarktbericht wird auch die Historie einer Revision unterzogen. Dies betrifft vor allem den Zeitraum bis März 2019. Im August gab das Bureau of Labor Statistics (BLS) bereits bekannt, dass Beschäftigungsniveau im Bereich von 500.000 Stellen nach unten korrigiert werden könnte.
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