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Thomas Fricke: Planlose FDP – Es ist Zeit für eine sozialliberale Wende

14. Februar 2020

Das Drama von Thüringen zeigt, wie orientierungslos die FDP geworden ist. Die Partei bräuchte eine große Wende – wie einst bei der Abkehr vom Sozialliberalismus. Nur diesmal zurück.

Es sind ja schon ein, zwei Sätze darüber geschrieben worden, wie es sein konnte, dass ein FDP-Politiker sich von der AfD zum Ministerpräsidenten hat wählen lassen. Und was das über die FDP aussagt. Ob die jetzt auch irgendwie AfD ist. Oder alle anderen nur hysterisch.

Dabei könnte das Problem der Liberalen tatsächlich sein, dass die Partei unter dem hippen Christian Lindner seit Jahren doch arg hin und her irrlichtert und dass vor lauter Anbiederei und Freiheitsfloskeln die Orientierung verloren gegangen ist – und einer sich dann halt auch mal von der AfD wählen lässt.

Was der FDP aus der Belanglosigkeit helfen würde, könnte heute umso mehr ein großer Bruch sein: Ein neues Wendepapier, wie einst das von 1982, mit dem der damalige Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff samt Anhang krachend die Abkehr vom Sozialliberalismus der Vorjahre erwirkte – hin zu jenem marktheimelnden Wirtschaftsliberalismus, der uns in der Folge über drei Jahrzehnte begleitet hat. Nur halt anno 2020 wieder zurück. In moderner Variante. Ein Liberalismus, der nach all den Desastern seines lobby-marktliberalen Vorgängers zur heutigen Zeit passt – und Potenzial hätte.

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