Ob EU-Haushalt oder „Green Deal“ – wenn von einer Billion Euro die Rede ist, klingt das nach megaviel Geld. Ein Trugschluss. In Wahrheit müsste es deutlich mehr sein.
Thomas Fricke: Geld für Europa – Billionen für Pfennigfuchser
Da ist sie wieder, die eine Billion. So viele Euro, hat uns kürzlich Ursula von der Leyen vorgeschwärmt, werde die Europäische Union unter ihrer Führung fürs Klima mobilisieren. Stichwort „Green Deal“. Um so viel geht es auch, wenn gerade die Staats- und Regierungschefs auf ihrem Sondergipfel nun übers Gesamtbudget der EU für die kommenden sieben Jahre sprechen – und wer davon was zahlen soll.
Nur scheint nicht ganz eindeutig, ob das jetzt ein Segen ist, wie die neue deutsche Chefin des Europa-Vereins zu vermitteln versucht hat, als sie ihre Idee des „Green Deals“ vor ein paar Wochen pries. Motto: Wow, so viel Geld fürs arme Klima, toll. Oder eine Bürde, wie jene anzumerken neigen, die offenbar etwas weniger Freude an der EU verspüren. Motto: Ach, ist das alles teuer, weg damit. Wobei das die Regierung irgendwie auch ein bisschen zu meinen scheint. Zumindest will sie künftig eher weniger als mehr zahlen.
In Wahrheit hat das Brimborium um die Billion eher etwas von Hochstapelei. Und es könnte gerade im Interesse der Deutschen sein, den Betrug aufzulösen – und stattdessen Vorschläge in den Ring zu werfen, wie aus dem „Green Deal“ etwas wird, das Menschen in Europa richtig gefällt. Weil spätestens dann auch nicht mehr so wichtig ist, wie viel das erst einmal kostet. Zur Rettung der Welt. Und Europas. Eine Chance sogar für Angela Merkel, wenn sie im Sommer die EU-Ratspräsidentschaft für uns übernimmt.