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Konjunktursignale der nächsten Tage

17. Mai 2020

Diese Woche stehen der deutsche ZEW-Index und die Euroland-Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2020-05-15 Wochenvorschau
Dienstag: Etwas früher in diesem Monat wurden die Finanzmarktanalysten von Sentix zu ihren Einschätzungen bezüglich der Konjunkturlage und -erwartungen befragt. Während sich die Lageeinschätzung verschlechtert hatte, stiegen die Erwartungen an. Seither gab es in Deutschland und im Rest der Eurozone einige Lockerungen, die die Stimmung der Finanzmarktanalysten positiv beeinflussen könnte. Allerdings haben in den letzten Tagen die Sorgen an den Märkten vor einem Wiederaufflammen der Infektionen damit vor neuerlichen Belastungen der Wirtschaft zugenommen. Alles in allem erwarten wir nach dem starken Plus der ZEW-Konjunkturerwartungen im Vormonat eine leichte Gegenbewegung im Mai.

Freitag: Die Wirtschaft in Euroland befindet sich durch die Ausbreitung von Covid-19 in einer schweren Rezession. Obwohl die Corona-Krise erst Mitte März 2020 in weiten Teilen der EWU zu Ausgangsperren und Produktionsstillegungen führte, gab es bereits in den ersten drei Monaten des Jahres den stärksten Quartalseinbruch in der Geschichte der EWU. Das zweite Quartal dürfte allerdings noch wesentlich schlechter werden. Darauf deuten die Einkaufmanagerindizes hin. Selbst wenn es nach dem historischen Absturz der Indizes im April nun im Mai durch die eingeführten leichten Lockerungsmaßnahmen zu Anstiegen kommen sollte. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Dienstleister als auch den Teilindex der Industrie.

Freitag: In China beginnt der Nationale Volkskongress, der wegen der erhöhten Ansteckungsgefahr im März nicht stattfinden konnte. Die Fortschritte Chinas bei der Überwindung der Corona-Krise zeigen sich nicht nur darin, dass der Kongress nun abgehalten werden kann. Auch die jüngsten Wirtschaftszahlen zeichnen das Bild einer Wirtschaft im Erholungsmodus. Angesichts der wegbrechenden Exportnachfrage wird die chinesische Wirtschaft in den kommenden Monaten dennoch auf staatliche Unterstützung angewiesen sein. Der Volkskongress dürfte mehr Klarheit darüber bringen, welche Bereiche besonders gefördert werden sollen. Wir erwarten, dass das Wirtschaftswachstumsziel für 2020 bei rund 2% festgelegt wird.

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