Konjunktursignale der nächsten Tage
In der kommenden Woche sollte man am Montag auf die Einkaufsmanagerindizes aus China, am Donnerstag auf die Ratssitzung der EZB und am Freitag auf den US-Arbeitsmarktbericht achten. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2020-05-29 Wochenvorschau
Sonntag: Das verarbeitende Gewerbe in China hat sich nach der Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen bereits im März schnell erholt und produzierte im April mehr als im Vorjahresmonat. Die Aufholeffekte wegen der im Januar und Februar ausgefallenen Produktion dürften damit bereits weitgehend ausgelaufen sein. Die positiven Effekte des Infrastrukturprogramms, das bereits angelaufen ist, dürften geholfen haben, den offiziellen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Mai über der Marke von 50 Punkten (DekaBank-Prognose: 50,5 Punkte) zu halten. Doch der Einbruch der Exportaufträge spricht dafür, dass die Dynamik in den kommenden Monaten gedämpft bleibt.
Donnerstag: Verschiedene Notenbanker haben signalisiert, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei dieser Ratssitzung den Umfang des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) anheben wird. Zwar steht der größte Teil der ursprünglich für Wertpapierkäufe vorgesehenen 750 Mrd. Euro noch zur Verfügung. Mit diesem Rahmen würde die EZB das zuletzt hohe Tempo ihrer Käufe jedoch nicht bis zum Jahresende fortsetzen können. Um keine Zweifel an ihrer Handlungsfähigkeit und Entschlossenheit aufkommen zu lassen, dürfte sie daher schon jetzt das Programm um 500 Mrd. Euro aufstocken und bis März nächsten Jahres verlängern. Auf der Pressekonferenz dürfte intensiv diskutiert werden, inwieweit sich dabei der Kauf von Staatsanleihen am Eigenkapitalschlüssel der EZB orientieren soll.
Freitag: Nach dem historisch schlechten US-Arbeitsmarkt-bericht vom April dürfte auch im Mai ein weiterer schlimmer folgen. Verglichen mit dem Rekord-Wert im April dürfte der Beschäftigungsabbau im Mai zwar deutlich schwächer gewesen sein, mit etwa 6 Mio. weniger Beschäftigten wäre er aber immer noch ein Hingucker im historischen Vergleich. Für die Arbeitslosenquote rechnen wir mit einem weiteren Anstieg auf 19 %. Die wöchentlichen Arbeitsmarktindikatoren deuten allerdings an, dass hier der Tiefpunkt im Mai bereits erreicht wurde. In den kommenden Monaten, mit der Abnahme der Corona-bedingten Restriktionen, dürften sich die Arbeitsmarktdaten somit wieder verbessern.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de