Konjunktursignale der nächsten Tage
In der kommenden Woche blicken wir zunächst auf den US-Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende Gewerbe (Montag). Die deutsche Produktion im produzierenden Gewerbe und der US-Arbeitsmarktbericht beschließen die Konjunkturwoche.Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2020-07-31 Wochenvorschau
Montag: Die wirtschaftliche Erholung verläuft in den USA nicht einheitlich. So hat sich der private Konsum, auch dank der umfangreichen fiskalpolitischen Maßnahmen, rasch erholt. Hingegen hinkt das verarbeitende Gewerbe der Entwicklung hinterher. Dies ist eine Erklärung dafür, dass der nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe im Juli weiter ansteigen dürfte, obwohl die Corona-bedingten Restriktionen zurzeit wieder zunehmen. Unterstützung für diese Einschätzung lieferten in den vergangenen beiden Wochen die Bekanntgaben der regionalen Fed-Umfragen. Diese haben sich nach ISM-Notation im Mittel um rund 1,5 Indexpunkte verbessert. Wir erwarten daher, dass sich auch der ISM-Index in dieser Größenordnung weiter aufhellen dürfte.
Freitag: Um wie viel das deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal geschrumpft ist, ist schon bekannt. Es war ein Jahrhundertabsturz. Doch die Juni-Indikatoren können uns ein Bild vermitteln, mit welcher (Rest-)Geschwindigkeit aus dem abgelaufenen Quartal wir in das neue gestartet sind. Einer der aktuell besten frühzeitig vorliegenden Indikatoren sind die Umsatzsteuervoranmeldungen. Diese deuten nach einem kräftigen Mai auf eine Abflachung der wirtschaftlichen Aktivität im Juni hin. Dies sollte sich insbesondere in einem geringeren Plus der Industrieproduktion zeigen. Für die Bauproduktion erwarten wir sogar ein leichtes Minus. Unterm Strich verbleibt für die Produktion im produzierenden Gewerbe eine im Vergleich zu normalen Zeiten immer noch kräftige Zunahme.
Freitag: Kühlt sich die US-Wirtschaft angesichts deutlich gestiegener Neuinfiziertenzahlen nochmals ab? Der Arbeitsmarktbericht für Juli dürfte insgesamt auf eine weiterhin kräftige Erholung hindeuten. Zu beachten ist hierbei, dass die Daten in der ersten Julihälfte erhoben wurden. Bis dahin dürfte die wirtschaftliche Aktivität im Vergleich zur ersten Junihälfte weiter angestiegen sein. Zwar hat sich der Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in diesem Zeitraum verlangsamt. Gleichwohl ist das Ausmaß des Rückgangs der Erstanträge im historischen Vergleich weiterhin groß gewesen. Wir erwarten daher, dass auch der Beschäftigungsaufbau sehr hoch ausfallen wird. Derzeit zeichnet sich allerdings eine nachlassende Dynamik bei der Beschäftigung ab, sodass ein erneuter Beschäftigungsabbau im August durchaus möglich erscheint.
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