Konjunktursignale der nächsten Tage
In den nächsten zwei Woche stehen der US-Deflator des privaten Konsums und der chinesische Einkaufsmanagerindex im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2020-12-18 Wochenvorschau
Mittwoch, 23.12.: Die Konsumausgaben der privaten US-Haushalte dürften im November gegenüber dem Vormonat gesunken sein. Die schwachen Einzelhandelsumsätze deuten dies an. Hintergrund hierfür sind aber nicht etwa die jüngsten Corona-bedingten Entwicklungen, sondern die seit längerem bestehenden Restriktionen. Tagesdaten zum Konsum zeigen nämlich, dass in der sonst sehr umsatzstarken Zeit um Thanksgiving der Konsum einbrach. In den Tagen danach, also Anfang Dezember, setzte dann eine ebenso starke Erholung ein. Letztlich dürfte der Einbruch also nur der Saisonbereinigung geschuldet sein. Hinsichtlich der Einkommensentwicklung müssen die privaten Haushalte die nächste Fiskalklippe überstehen.
Donnerstag, 31.12.: Die chinesische Wirtschaft präsentiert sich weiter in guter Verfassung: Die Industrieproduktion hatte den Corona-Einbruch schon im Frühjahr überwunden und legt seitdem weiter kräftig zu. Getrieben wird sie von der starken Exportnachfrage und der anhaltenden Erholung der Investitionen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe spiegelt die gute Entwicklung mit Werten deutlich über der 50-Punkte-Marke wider. Im Dezember dürfte sich an dem Bild nicht viel geändert haben. Wir erwarten einen leichten Rückgang des Einkaufsmanagerindex von 52,1 auf 51,9 Punkte. Angesichts neuer Corona-Belastungen in anderen Teilen der Welt erwarten wir für die kommenden Monate auch in China eine Abschwächung der Wirtschaftsdynamik.
Donnerstag, 31.12.: Mit dem Ende der Brexit-Übergangsphase um 24 Uhr MEZ wird das Vereinigte Königreich den Binnenmarkt und die Zollunion der EU verlassen. Damit wird es wirtschaftlich gesehen zum Drittland gegenüber der EU. Die Verhandlungen zu einem neuen EU-UK-Handelsabkommen erweisen sich als extrem schwierig. Eine Einigung, zumindest auf freien Warenverkehr, scheint letztlich aber noch möglich, theoretisch sogar erst am 31.12. Das EU-Parlament und das britische Parlament würden in dem Fall dem Abkommen erst im Januar zustimmen. Bis dahin könnte die vorläufige Anwendung des Abkommens gelten. Ein No-Deal-Brexit als politischer Unfall kann allerdings nicht ausgeschlossen werden. Auch 2021 dürften die Verhandlungen fortgeführt werden, bspw. zur Äquivalenz von Finanzdienstleistungen.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de